In diesem Wahlkalender sind die wichtigsten Wahltermine und Wahlkampfveranstaltungen um die Bundestagswahl 2021 aufgelistet. Vergangene Wahlkampf-Events finden Sie weiter unten auf dieser Seite.
September 2021
Anfang September
Fernsehdebatten
Seit 2002 haben sich TV-Duelle im Bundestagswahlkampf etabliert: Als Erster debattierte gleich zweimal der amtierende Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) mit seinem Herausforderer, dem bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CDU/CSU). Die Kanzlerduelle wurden jeweils von ca. 15 Millionen Zuschauern verfolgt.
Vor der Bundestagswahl 2013 diskutierte Angela Merkel mit Peer Steinbrück (SPD) im Fernsehen vor 18 Millionen Zuschauern. 2017 war der SPD-Spitzenkandidat Martin Schulz Angela Merkels Gegenspieler – dieses Mal schalteten 16 Millionen Zuschauer ein.
Aufgrund einer veränderten politischen Landschaft durch eine geschwächte SPD und aufstrebende Grüne sowie zahlreiche neue Koalitionsmöglichkeiten könnte es in den letzten Wochen vor der Bundestagswahl 2021 zu mehreren „Elefantenrunden“1 nach US-amerikanischem Vorbild kommen.
Sonntag, 12. September 2021
Kommunalwahlen in Niedersachsen
Sonntag, 26. September 2021
Wahl zum 20. Deutschen Bundestag (Bundestagswahl 2021)
Der Termin für eine vorgezogene Landtagswahl in Thüringen ist nach der Thüringer Regierungskrise im Frühjahr 20202 zwischen der rot-rot-grünen Regierung und der CDU im Rahmen eines „Stabilitätspaktes“ vereinbart worden. Ursprünglich sollte die Wahl am 25. April 2021 stattfinden.
Am 14. Januar 2021 einigten sich jedoch Linke, CDU, SPD und Grüne darauf, den Wahltermin wegen der Corona-Pandemie auf den Herbst zu verschieben. Die Thüringer Landtagswahl soll nun parallel zur Bundestagswahl am 26. September 2021 durchgeführt werden.
Auf dem 72. Ordentlichen Bundesparteitag der FDP soll der Spitzenkandidat der FDP für die Bundestagswahl bekannt gegeben und das Wahlprogramm verabschiedet werden.
9. Mai
Sonderparteitag der SPD
Bereits im Sommer 2020 hat die SPD ihren Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl 2021 ausgewählt – als erste der etablierten Parteien. Auf dem wegen der Corona-Pandemie verschobenen Bundesparteitag, der voraussichtlich am 9. Mai stattfinden wird, soll Bundesinnenminister Olaf Scholz offiziell ernannt werden.
Des Weiteren soll auf dem Bundesparteitag das Wahlprogramm der Sozialdemokraten für die Bundestagswahl 2021 verabschiedet werden.4
März 2021
20. März
Wahlkampf-Event der Linken in Bielefeld
Das Event fand nicht statt! Nur drei Wochen nach der Wahl des neuen Parteivorstands auf dem digitalen Parteitag der Linken soll in Bielefeld ein „mobilisierendes und medial wirkungsvolles Event“ stattfinden. Eventuell wird an diesem Tag über die Spitzenkandidatinnen/Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl entschieden.5
14. März
Landtagswahl in Baden-Württemberg
Grafiken und Informationen zum Wahlergebnis, zur Sitzverteilung und möglichen Koalitionen nach der Landtagswahl in Baden-Württemberg finden Sie im folgenden Artikel:
Wegen der Corona-Pandemie wurde der 7. Parteitag der Linken, der ursprünglich Ende Oktober 2020 in Erfurt stattfinden sollte, mehrfach verschoben. Schließlich fand er als dezentraler Bundesparteitag am 26. und 27. Februar 2021 statt.
Nach neun Jahren an der Parteispitze wurden die bisherigen Vorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger abgelöst. Ohne Überraschung wurde das Duo aus der thüringischen Fraktionsvorsitzenden Susanne Hennig-Wellsow und der hessischen Fraktionschefin Janine Wissler an die Parteispitze gewählt.6
Januar 2021
16. Januar
Digitaler Bundesparteitag der CDU
Der 33. Parteitag der CDU Deutschlands fand aufgrund der Corona-Pandemie am 15. und 16. Januar 2021 in einem digitalen Format statt. In diesem Rahmen wurde Armin Laschet zum neuen Bundesvorsitzenden der CDU Deutschlands gewählt.
Laschet setzte sich im zweiten Wahlgang mit 52 Prozent der Delegiertenstimmen gegen Friedrich Merz durch und folgt damit auf Annegret Kramp-Karrenbauer.
Dezember 2020
8. Dezember
Festsetzung des Wahltermins für die Bundestagswahl
Am 8. Dezember 2020 legte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Wahltermin für die Bundestagswahl fest: Die Wahl zum 20. Deutschen Bundestag findet demnach am 26. September 2021 statt.
Wenn Sie wissen möchten, wie der Entscheidungsprozess hinsichtlich des Wahltags in der Praxis abläuft und welche Rolle der Bundespräsident dabei tatsächlich spielt, lesen Sie bitte folgenden Artikel: Wann und wie wird der Wahltag für die Bundestagswahl festgesetzt?
November 2020
28. und 29. November
Bundesparteitag der AfD
Auf dem 11. Bundesparteitag der AfD wurden in Kalkar (NRW) 600 Delegierte und 100 Gäste erwartet. Die Sozialpolitik der Partei stand im Mittelpunkt.
Die Frage nach den Spitzenkandidat(inn)en der AfD für die Bundestagswahl 2021 wurde noch nicht beantwortet, dennoch stehen folgende Informationen fest:
Beim geplanten Termin für die Bundestagswahl am 26. September 2021 wird Bundestagsfraktionsvorsitzender Alexander Gauland 80 Jahre alt sein.
AfD-Vorsitzender Jörg Meuthen hat Ende September 2020 erklärt, nicht für den Bundestag anzutreten.7
In manchen Medien wird bereits AfD-Chef Tino Chrupalla an der Seite von Alice Weidel als Teil eines Spitzenduos für die Bundestagswahl 2021 gehandelt.8
21. November
Bundesparteitag der Freien Wähler
Die Freien Wähler (FW) waren bei der Bundestagswahl 2017 die größte der Kleinparteien und bekamen fast eine halbe Million (463.052) Zweitstimmen – was dennoch nur 1,0 Prozent der abgegebenen gültigen Zweitstimmen ausmachte.
20. bis 22. November
Digitaler Parteitag der Grünen
Die 45. Bundesdelegiertenkonferenz von Bündnis 90/Die Grünen fand digital statt. Im Mittelpunkt stand die Verabschiedung eines neuen Grundsatzprogramms.9
September 2020
19. September
Parteitage der FDP
Christian Lindner wird vermutlich erneut Spitzenkandidat der FDP bei der Bundestagswahl
Foto: Stephan Roehl. Quelle: Heinrich-Böll-Stiftung/Flickr. Lizenz: CC BY-SA 2.0
Am selben Tag fanden in Berlin der 71. Ordentliche Bundesparteitag sowie ein „Außerordentlicher Parteitag zur Durchführung von Wahlen“ statt.
Unter anderem ließ FDP-Chef Christian Lindner die Stelle des Partei-Generalsekretärs mit Volker Wissing neu besetzen. Der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister löst somit ein Jahr vor der Bundestagswahl 2021 vorzeitig die bisherige Amtsinhaberin Linda Teuteberg ab.10
August 2020
10. August
Nominierung von Olaf Scholz als SPD-Kanzlerkandidat
CDU-Parteitag: Armin Laschet zum neuen CDU-Vorsitzenden gewählt
Auf dem digitalen Parteitag der CDU wurde der Ministerpräsident Nordrhein-Westfalens Armin Laschet zum neuen Parteivorsitzenden gewählt.
Im ersten Wahlgang unterlag Laschet Friedrich Merz um wenige Stimmen: Merz bekam 385, Laschet 380 der abgegebenen 992 Delegiertenstimmen. Norbert Röttgen bekam 224 Stimmen und musste ausscheiden.
Im zweiten Wahlgang gaben 991 der 1001 CDU-Delegierten ihre Stimme digital ab. 521 stimmten für Armin Laschet, 466 für Friedrich Merz.
Wenige Stunden nach seiner Niederlage bot Merz dem neuen Parteivorsitzenden Armin Laschet an, „in die jetzige Bundesregierung einzutreten und das Wirtschaftsministerium zu übernehmen“.
Wie die Tagesschau berichtet11, teilte ein Regierungssprecher mit, dass Angela Merkel keine Kabinettsumbildung plane.
8. Januar 2021
Umfrage zu möglichen Kanzlerkandidaten der Union
In der ersten Umfrage über mögliche Spitzenkandidaten der Union im Superwahljahr 2021 führt Markus Söder weiterhin mit einem erheblichen Vorsprung, sowohl unter allen Wahlberechtigten als auch unter den Anhängern der CDU/CSU. Während 80 Prozent der Letzteren Markus Söder für einen guten Kanzlerkandidaten halten, sind es bei Friedrich Merz nur 40 Prozent.
Von den vier für die Nachfolge von Angela Merkel erwähnten CDU-Politikern überrascht Norbert Röttgen mit dem größten Stimmengewinn: Im Vergleich zum letzten ARD-DeutschlandTREND im Oktober 2020 gewinnt er 13 Prozentpunkte dazu, überholt Armin Laschet und behauptet nun den dritten Platz, nur einen Prozentpunkt hinter Friedrich Merz.
7. Januar 2021
Kanzlerkandidaten der Union auf Facebook, Twitter und Instagram
Die möglichen Kanzlerkandidaten der Union sind in den sozialen Medien sehr ungleich aufgestellt. Am meisten gefolgt wird Markus Söder und Jens Spahn. Ihre Präsenz ist relativ gleichmäßig verteilt auf Facebook, Twitter und Instagram, wodurch sie unterschiedliche Zielgruppen erreichen.
Die Followerschaft von Friedrich Merz, Armin Laschet und Norbert Röttgen ist nicht nur bedeutend kleiner, sondern auch deutlich auf Twitter konzentriert. Auch wenn diese Zahlen nur eine Momentaufnahme darstellen und sich schnell ändern können, bleibt zumindest bis zur Wahl des CDU-Vorsitzenden wenig Zeit für grundsätzliche Änderungen im Social-Media-Management der Kandidaten.
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4. Januar 2021
Willkommen im Superwahljahr 2021
Rund um den Jahreswechsel war es überall in den Medien: 2021 wird ein Superwahljahr. Zusätzlich zur Bundestagswahl am 26. September 2021 werden dieses Jahr sechs Landtagswahlen stattfinden:
26. September: * Berlin (Wahl zum Abgeordnetenhaus) und Mecklenburg-Vorpommern
* voraussichtliche Termine
Trotz der hohen Anzahl der Landtagswahlen repräsentieren diese sechs Bundesländer nur knapp 20 Millionen Wahlberechtigte und damit nicht einmal ein Drittel der Bevölkerung Deutschlands (29,8 Prozent). Im Jahr 2021 wird es außerdem weder eine Bundespräsidentenwahl (erst 2022) noch eine Europawahl (erst 2024) geben.
Es scheint also, dass die Bezeichnung „Superwahljahr“ für 2021 sehr großzügig vergeben worden ist und sich lediglich an der Anzahl der Landtagswahlen und nicht an der Zahl der Wahlberechtigten orientiert.
Bereits am 9. Dezember 2020 hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die „Anordnung über die Bundestagswahl 2021“ ausgefertigt. Nun wurde sie im Bundesgesetzblatt verkündet: Der Wahltermin für die nächste Bundestagswahl ist Sonntag, der 26. September 2021.
Bislang hat von den etablierten Parteien nur die SPD ihren Spitzen- oder Kanzlerkandidaten bekannt gegeben: Vizekanzler und Finanzminister Olaf Scholz tritt für die Sozialdemokraten an.
Umfrage zu möglichen Kanzlerkandidaten der Grünen: Habeck vor Baerbock
Für die Bundestagswahl 2021 halten laut einer neuen Umfrage12 35 Prozent der Deutschen Robert Habeck für einen geeigneten Kanzlerkandidaten der Grünen. 22 Prozent würden lieber Annalena Baerbock als Kanzlerkandidatin sehen.
Die Entscheidung über die Spitzenkandidatur der Grünen soll frühestens Anfang 2021 getroffen werden. Derzeit ist nicht endgültig geklärt, ob die Grünen einen einzelnen Kanzlerkandidaten/eine einzelne Kanzlerkandidatin, ein Spitzenduo oder ein Spitzenteam in den Wahlkampf schicken.
20. November 2020
Landtagswahl in Baden-Württemberg 2021: Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Grünen und CDU
Ein halbes Jahr vor der Bundestagswahl finden am 14. März 2021 in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz Landtagswahlen statt.
Besonders die Wahl in Baden-Württemberg gilt als wichtiges Signal für eine mögliche schwarz-grüne Koalition im Bund: Der einzige grüne Ministerpräsident eines deutschen Bundeslandes, Winfried Kretschmann, strebt eine dritte Amtszeit an.
Laut der INSA-Umfrage vom 19.11.2020 im Auftrag der „Bild“ könnte bald nicht Winfried Kretschmann, sondern Susanne Eisenmann (CDU) an der Spitze der Exekutive stehen. Die Stuttgarterin ist seit 2016 Landesministerin für Kultus, Jugend und Sport.
12. November 2020
Bundestagswahl 2021 wird keine reine Briefwahl
In einem Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) erklärte Bundeswahlleiter Georg Thiel, eine Wahl könne auch unter Pandemiebedingungen problemlos abgehalten werden – unter Einhaltung aller Hygienevorschriften. Dies zeigten die im September 2020 abgehaltenen Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen.
„Von einer reinen Briefwahl halte ich wenig“, erklärte der Bundeswahlleiter weiterhin. Die Urnenwahl solle laut ihm der Regelfall sein.13
Seit der Bundestagswahl 2009 dürfen alle Wahlberechtigten ihr Wahlrecht ohne Vorliegen eines besonderen Grundes durch Briefwahl ausüben – vorausgesetzt, sie sind in einem Wählerverzeichnis eingetragen.14 Dies führte zu einer deutlichen Steigerung des Briefwähleranteils, der schon zwischen 1990 und 2009 von Wahl zu Wahl zugenommen hatte.
Bei der Bundestagswahl 2017 erreichte der Anteil der Briefwählerinnen und -wähler seinen historischen Höchststand von 28,6 Prozent: 13,4 Millionen Deutsche stimmten per Briefwahl ab. Bei der Bundestagswahl 2021 wird wegen der Corona-Pandemie mit einem noch deutlich höheren Anteil an Briefwählern gerechnet.
Ein genauer Termin für die Bundestagswahl steht noch nicht fest. Allerdings haben die Fraktionen von Union und SPD bereits den 26. September 2021 als Wahltermin vorgeschlagen. Nach einer Empfehlung der Bundesregierung wird letztendlich der Bundespräsident den Termin festlegen.
1. November 2020
Bundesparteitag der CDU soll nun Mitte Januar stattfinden
Die drei Bewerber für den Parteivorsitz haben sich darauf geeinigt, die Führungsfrage in der CDU bei dem auf Mitte Januar verschobenen Parteitag zu klären. Bei den CDU-Mitgliedern führt Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz in den Umfragen zum CDU-Vorsitz.
Laut Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer soll ihr Nachfolger auch Kanzlerkandidat bei der Bundestagswahl 2021 werden.15
Parteitag der CDU Deutschlands vor der Bundestagswahl 2005
Foto: Christoph F. Siekermann. Quelle: Wikipedia. Lizenz: CC BY-SA 3.0
Sollte ein Präsenzparteitag im Januar aufgrund der Corona-Pandemie nicht möglich sein, käme laut CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak ein dezentraler Parteitag oder ein Online-Parteitag mit digitaler Wahl des Bundesvorstands infrage.
Das genaue Datum des Bundesparteitags steht noch nicht fest. In einigen Medien wird der 16. Januar als Möglichkeit genannt.16
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20. Oktober 2020
Ex-CDU-Generalsekretär Peter Tauber kandidiert nicht bei der Bundestagswahl 2021
Auf dem Höhepunkt seiner Karriere wurde Peter Tauber am 5. April 2014 auf dem CDU-Bundesparteitag in Berlin mit 95,4 Prozent der Delegiertenstimmen zum Generalsekretär gewählt und folgte damit Hermann Gröhe im Amt.
Nach der Bundestagswahl 2017 musste Tauber sich aufgrund einer schweren Krankheit vertreten lassen. Anfang 2018 legte er das Amt des CDU-Generalsekretärs nieder, blieb aber CDU-Bundestagsabgeordneter.
Peter Tauber (CDU) wird bei der kommenden Bundestagswahl nicht mehr antreten
Foto: Mark Bollhorst. Quelle: INSM auf Flickr. Lizenz: CC BY-ND 2.0
Kurz nach Taubers Rücktritt schlug die damalige CDU-Vorsitzende Angela Merkel als Nachfolgerin Annegret Kramp-Karrenbauer vor – diese wurde anschließend mit 98,8 Prozent der Stimmen zur neuen CDU-Generalsekretärin gewählt. Am 14. März 2018 wurde Peter Tauber zum Parlamentarischen Staatssekretär im Verteidigungsministerium im Kabinett Merkel IV ernannt.
Ende Oktober 2020 teilte der 46-jährige Tauber mit, aus „persönlichen und familiären Gründen“ bei der Bundestagswahl 2021 nicht erneut zu kandidieren und seine politische Karriere, zumindest auf Bundesebene, zu beenden.17
10. Oktober 2020
Neue Umfrage zum Vorsitz der CDU: Merz und Laschet Kopf an Kopf
Anfang Dezember soll auf dem Bundesparteitag der CDU in Stuttgart der Nachfolger von Annegret Kramp-Karrenbauer an der Spitze der CDU gewählt werden.
Laut der „Forschungsgruppe Wahlen“-Umfrage vom 09.10.2020 im Auftrag des ZDF ist Friedrich Merz mit 32 Prozent der beliebteste Kandidat unter Anhängern der CDU. Sein Vorsprung gegenüber Armin Laschet ist jedoch gering: 29 Prozent der CDU-Anhänger sehen die Zukunft ihrer Partei in den Händen des Ministerpräsidenten Nordrhein-Westfalens am besten aufgehoben.
Bei Umfragen zu den Kanzlerkandidaten der Union bei der Bundestagswahl 2021 führt weiterhin der bayerische Ministerpräsident Markus Söder. Dieser bekräftigt jedoch weiterhin, in Bayern bleiben zu wollen.
19. September 2020
FPD-Chef Christian Lindner lässt Generalsekretärin Linda Teuteberg durch Volker Wissing ersetzen
Christian Lindner wird vermutlich erneut Spitzenkandidat der FDP bei der Bundestagswahl
Foto: Stephan Roehl. Quelle: Heinrich-Böll-Stiftung/Flickr. Lizenz: CC BY-SA 2.0
Auf dem Bundesparteitag der Liberalen in Berlin ließ FDP-Chef Christian Lindner die Stelle des Partei-Generalsekretärs mit dem rheinland-pfälzischen Wirtschaftsminister Volker Wissing neu besetzen. Wissing löst ein Jahr vor der Bundestagswahl 2021 die bisherige Amtsinhaberin Linda Teuteberg ab.
16. September 2020
Neues Diagramm: Umfrage zur Kanzlerkandidatur der Grünen
Laut ARD-DeutschlandTREND (September 2020) bezeichnen 42 Prozent der befragten Wahlberechtigten Robert Habeck als guten Kanzlerkandidaten für die Grünen. Bei Annalena Baerbock sind es lediglich 28 Prozent.
Unter den Anhängern der Grünen ist der Unterschied zwischen den beiden Parteivorsitzenden deutlich weniger ausgeprägt: Für 65 Prozent wäre Habeck ein guter Kanzlerkandidat, 59 Prozent halten Baerbock für geeignet.
Auch Susanne Hennig-Willsow will Linkenchefin werden: Bekommt die Linke eine weibliche Doppelspitze?
Wenige Stunden nach Janine Wissler gab auch Susanne Hennig-Willsow ihre Kandidatur für den Bundesvorsitz der Linken bekannt. Hennig-Willsow (42) ist seit 2013 Landesvorsitzende der Thüringer Linkspartei und seit 2014 Fraktionsvorsitzende im Thüringer Landtag.
Beide Frauen gelten als Favoritinnen und könnten zusammen die Nachfolge von Katja Kipping und Bernd Riexinger als Doppelspitze der Linken übernehmen.
Bodo Ramelow und Susanne Hennig-Willsow im Thüringer Landtag
Foto: Steffen Prößdorf. Quelle: Wikimedia. Lizenz: CC BY-SA 4.0
Über die Spitzenkandidatur für die Bundestagswahl wird erst am 20. März 2021 entschieden. Bei der letzten Bundestagswahl führten Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch (damals Fraktionsvorsitzende im Bundestag) die Partei in den Wahlkampf: Die Linke bekam 9,2 Prozent der Zweitstimmen (+ 0,6 Prozentpunkte im Vergleich zur Bundestagswahl 2013).
4. September 2020
Nach Rücktritt von Kipping und Riexinger: Janine Wissler (Die Linke) kandidiert für den Parteivorsitz
Janine Wissler, seit 2014 stellvertretende Parteivorsitzende der Linken, hat auf Twitter angekündigt, beim Parteitag der Linken am 31. Oktober und 1. November in Erfurt für den Parteivorsitz kandidieren zu wollen.
Eine knappe Woche zuvor hatten Katja Kipping und Bernd Riexinger, seit 2012 Parteivorsitzende der Linken, angekündigt, nicht erneut kandidieren zu wollen.
Die 39-jährige Wissler wird dem linken Flügel zugeordnet.18 Seit 2008 ist sie Abgeordnete im Hessischen Landtag, seit 2009 dort Fraktionsvorsitzende.
Hessens Fraktionschefin Janine Wissler will Vorsitzende der Linkspartei werden
Foto: Martin Heinlein. Quelle: Die Linke auf Flickr. Lizenz: CC BY 2.0
Wer Spitzenkandidat der Linken bei der nächsten Bundestagswahl (siehe Termin der Bundestagswahl) werden soll, wird voraussichtlich erst am 20. März 2021 auf einem eintägigen Bundesparteitag in Bielefeld entschieden.
Das Wahlprogramm der Linken für die Bundestagswahl soll auf einem weiteren Parteitag am 19. und 20. Juni 2021 beschlossen werden.
27. August 2020
Bundestagswahl 2021: Thomas Oppermann (SPD) tritt nicht wieder an
Nach 30 Jahren als Landes- und Bundestagsabgeordneter will Thomas Oppermann (66) nicht mehr kandidieren.19 Seit Oktober 2017 ist Oppermann Vizepräsident des Deutschen Bundestags. In der Legislaturperiode zuvor war er Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion.
SPD-Politiker Thomas Oppermann kandidiert 2021 nicht mehr für den Bundestag
Foto: Superbass. Quelle: Wikimedia. Lizenz: CC BY-SA 4.0
Thomas Oppermann setzte sich in den letzten Jahren für eine Verkleinerung des Parlaments ein. Im März 2020 erklärte er eine umfassende Reform des Wahlrechts in der Legislaturperiode 2017–2021 jedoch für gescheitert.20
Oppermann engagierte sich für die Nominierung von Olaf Scholz als Kanzlerkandidat der SPD für die Bundestagswahl 2021.21
10. August 2020
Olaf Scholz als SPD-Kanzlerkandidat nominiert
Die SPD-Parteispitze hat Bundesfinanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz zum Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl 2021 einstimmig nominiert.22,23
Olaf Scholz ist seit März 2018 Bundesminister der Finanzen
Foto: Inga Kjer/Photothek/Deutscher Bundestag. Quelle: Flickr. Lizenz: CC BY-SA 2.0
Scholz (62) soll auf Vorschlag des Führungsduos Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans nominiert worden. Am Tag davor hatte SPD-Chefin Saskia Esken erklärt, ihre Partei stehe auch als Junior-Partner der Grünen im Rahmen einer rot-grünen Koalition bereit.
Umfragen zu Kanzlerkandidaten der CDU/CSU: Sehr deutliche Mehrheit für Markus Söder
Die Zustimmung für Markus Söder als möglichen Kanzlerkandidaten der Union steigt. Laut dem aktuellen ZDF-„Politbarometer“ halten 64 Prozent der Befragten den bayerischen Ministerpräsidenten für das Amt des Bundeskanzlers geeignet.24
Friedrich Merz hingegen hat unter den Befragten nur circa halb so viele Befürworter (31 Prozent). Allerdings hält er eine Kanzlerkandidatur Markus Söders für unwahrscheinlich25 und beendete Anfang 2020 für das Rennen um Angela Merkels Nachfolge sogar sein Aufsichtsratsmandat beim Vermögensverwalter Blackrock.26
Den Ministerpräsidenten Nordrhein-Westfalens, Armin Laschet, sehen nur 19 Prozent im Kanzleramt – von der anfänglichen Unterstützung durch Jens Spahn ist kaum mehr etwas zu merken.27
Schlusslicht des Kanzler-Rankings ist der frühere Umweltminister und jetzige Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses Norbert Röttgen, den sich lediglich 14 Prozent der Befragten als Nachfolger Angela Merkels vorstellen können.
Norbert Walter-Borjans wird nicht Spitzenkandidat der SPD
Am 8. Juli 2020 erklärte Norbert Walter-Borjans dem WDR, er werde bei der kommenden Bundestagswahl nicht kandidieren und sich stattdessen „auf die Arbeit als Parteivorsitzender konzentrieren“. Er strebe weder ein Bundestagsmandat noch die SPD-Kanzlerkandidatur an.28
Als aussichtsreichste Spitzenkandidaten der SPD bei der Bundestagswahl 2021 gelten Bundesfinanzminister Olaf Scholz sowie SPD-Fraktionsvorsitzender Rolf Mützenich.
Norbert Walter-Borjans verzichtet auf Bundestagsmandat und Spitzenkandidatur
Foto: Joshua Gerken. Quelle: Website der SPD-Parteivorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans
Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken wurden Ende 2019 mit 53 Prozent der SPD-Mitgliederstimmen für den Parteivorsitz gewählt. Ihre Konkurrenten, Olaf Scholz und Klara Geywitz, bekamen lediglich 45 Prozent der Mitgliederstimmen.
26. Mai 2020
Rolf Mützenich könnte Kanzlerkandidat der SPD werden
Laut einem Artikel des Magazins Cicero29 ist SPD-Fraktionsvorsitzender Rolf Mützenich Wunschkandidat von Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans für die kommende Bundestagswahl.
SPD-Bundestagsfraktionsvorsitzender Rolf Mützenich ist als möglicher SPD-Kanzlerkandidat im Gespräch
Foto: Marco Verch. Quelle: Flickr. Lizenz: CC BY 2.0
Bisher galt Finanzminister Olaf Scholz als Favorit – dieser gilt als Vertreter des konservativen Flügels, während Mützenich dem linken Flügel der SPD zugeordnet wird. Die endgültige Entscheidung über die Kanzlerkandidatur soll erst nach der Sommerpause getroffen werden.30
20. Mai 2020
Bundestagswahl: Wer wird Kandidat der SPD?
Zwar gibt es zurzeit keine Umfragen zu möglichen Spitzenkandidaten der SPD bei der kommenden Bundestagswahl, die im Herbst 2021 stattfinden soll. Das „FOCUS-Ranking“ der deutschen Politiker liefert allerdings Informationen darüber, wie beliebt manche Spitzenpolitiker der Sozialdemokraten gerade sind.
Nur fünf der insgesamt 22 Politiker dieser Rangliste gehören der SPD an. Olaf Scholz ist mit Abstand der beliebteste Solzialdemokrat und befindet sich auf Platz drei der Gesamtliste, nach Markus Söder und Angela Merkel.
Umfrage
Text
Zustimmung zu Politikern der SPD (INSA)
Inwiefern vertreten die folgenden Politikerinnen und Politiker Ihre Interessen?
Olaf Scholz (Finanzminister, Vizekanzler): 133 Punkte
Lars Klingbeil (SPD-Generalsekretär): 89 Punkte
Kevin Kühnert (stellv. Bundesvorsitzender): 88 Punkte
Norbert Walter-Borjans (SPD-Vorsitzender): 81 Punkte
Thomas de Maizière tritt zur Bundestagswahl 2021 nicht an
Der ehemalige Bundesminister Thomas de Maizière (CDU) will bei der Bundestagswahl 2021 aus Altersgründen nicht erneut antreten.31
Nach seiner politischen Karriere im Freistaat Sachsen wechselte de Maizière in die Bundespolitik. Mehrere Jahre arbeitete er in der Bundesregierung von Kanzlerin Angela Merkel, unter anderem als Verteidigungsminister und zuletzt bis 2018 als Innenminister.
Thomas de Maizière (66) will zur kommenden Bundestagswahl nicht erneut antreten
Foto: Arno Mikkor, Aron Urb. Quelle: Flickr. Lizenz: CC BY 2.0
Thomas de Maizière ist ein Cousin des letzten DDR-Ministerpräsidenten und CDU-Politikers Lothar de Maizière. Seit 2018 beschränkt sich Thomas de Maizières politische Tätigkeit auf sein Mandat als Bundestagsabgeordneter.
6. Mai 2020
Die Bundestagswahl 2021 könnte im Fall einer Pandemie als reine Briefwahl durchgeführt werden
Die Große Koalition im Bundestag möchte das Wahlrecht um die Möglichkeit erweitern, Bundestagswahlen als reine Briefwahlen abzuhalten.32 So könnte auch im Falle einer Pandemie – zum Beispiel einer weiteren Welle der Coronavirus-Epidemie – die Bundestagswahl 2021 regulär stattfinden.
Die Anzahl der Briefwählerinnen und -wähler bei Bundestagswahlen nimmt seit 1990 kontinuierlich zu. Bei der letzten Bundestagswahl im Jahr 2017 stieg diese Zahl auf 28,6 Prozent: 13,4 Millionen Wahlbriefe wurden bei der Stimmenauszählung berücksichtigt.33
14. April 2020
Sonderparteitag der CDU ersatzlos gestrichen
Am 14. April erklärte Annegret Kramp-Karrenbauer der Deutschen Presse-Agentur, der ursprünglich für den 25. April geplante Sonderparteitag der CDU finde nicht statt. Auch einen Ersatztermin werde es nicht geben, stattdessen solle die Wahl des neuen Vorsitzenden Ende des Jahres stattfinden.
Am 10. Februar 2020 erklärte Annegret Kramp-Karrenbauer gleichzeitig ihren Rücktritt als Parteivorsitzende und ihren Verzicht auf die Kanzlerkandidatur der Union
Foto: Lisa Ferdinando. Quelle: U.S. Secretary of Defense / Flickr. Lizenz: CC BY 2.0
Auf dem CDU-Sonderparteitag hätten mehr als tausend Delegierte Kramp-Karrenbauers Nachfolger an der Parteispitze wählen sollen – zunächst unabhängig von der Wahl des Kanzlerkandidaten der Union. Nun wird über die beiden Spitzenposten auf dem regulären Parteitag im Dezember 2020 entschieden.
13. April 2020
Umfrage zu Kanzlerkandidaten der Union
Umfrage
Text
Umfrage 1 (YouGov/DPA)
Wer soll bei der nächsten Bundestagswahl für die Nachfolge von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) antreten?
Erste Zahl: Anhänger der CDU/CSU. In Klammern: alle Befragten.
Markus Söder: 38 % (27 %)
Friedrich Merz: 15 % (12 %)
Armin Laschet: 14 % (8 %)
Jens Spahn: 6 % (7 %)
Norbert Röttgen: 3 % (3 %)
Keine Angaben: 24 % (43 %)
Quelle: YouGov-Umfrage vom 10.04.2020 im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur. Diagramm: www.wahlen.info/www.bundestagswahl-2021.de.
In einer am 10. April 2020 veröffentlichten Umfrage zu den möglichen Kanzlerkandidaten der Union führt Markus Söder mit einem erheblichen Vorsprung von 15 bis 23 Prozentpunkten. Dabei hat dieser stets bekräftigt, dass er die Kanzlerkandidatur nicht anstrebe, zuletzt am 9. April 2020 in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur: „Mein Platz ist und bleibt in Bayern“.
20. März 2020
Kevin Kühnert will bei der Bundestagswahl 2021 antreten
Nach der Wahl von Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans an die Spitze der SPD im Dezember 2019 wurde Kevin Kühnert zum stellvertretenden SPD-Vorsitzenden gewählt – neben Klara Geywitz, Hubertus Heil, Serpil Midyatli und Anke Rehlinger.34
Kevin Kühnert ist seit Ende 2019 stellvertretender SPD-Vorsitzender
Foto: Stefan Müller. Quelle: Flickr. Lizenz: CC BY 2.0
Zwei Wochen zuvor war Kühnert für zwei weitere Jahre im Amt des Juso-Bundesvorsitzenden bestätigt worden und hatte angekündigt, nach Ende dieser Amtszeit nicht mehr für dieses Amt zu kandidieren.
Nun hat Kevin Kühnert bekannt gegeben, sich bei der Bundestagswahl 2021 für das Amt des Bundestagsabgeordneten zu bewerben.35
7. Februar 2020
Mehrheit der Wahlberechtigten gegen Zusammenarbeit von Union und AfD
„Die CDU Deutschlands lehnt Koalitionen und ähnliche Formen der Zusammenarbeit sowohl mit der Linkspartei als auch mit der Alternative für Deutschland ab.“
So steht es in den Beschlüssen C76, C101, C164 und C179, die beim 31. Parteitag der CDU Ende 2018 verabschiedet worden sind.
Laut dem ZDF-Politbarometer vom 7. Februar 2020 unterstützen 76 Prozent der Wahlberechtigten ein Kooperationsverbot der CDU mit der AfD. Bei Anhängern der CDU/CSU befürworten sogar 83 Prozent die Ablehnung einer Zusammenarbeit mit der AfD.36
Laut § 16 des Bundeswahlgesetzes bestimmt der Bundespräsident, wann die nächste Bundestagswahl stattfinden wird. Über den Zeitpunkt dieser Entscheidung und wie diese getroffen werden soll, liefert das Bundeswahlgesetz keine weiteren Details.
Bundeswahlgesetz – § 16
Wahltag
Der Bundespräsident bestimmt den Tag der Hauptwahl (Wahltag). Wahltag muss ein Sonntag oder gesetzlicher Feiertag sein.37
In der Praxis ist die Rolle des Bundespräsidenten beim Entscheidungsprozess hinsichtlich des Wahltags deutlich geringer als die des Bundesinnenministeriums und der Bundesregierung. Zur Bestimmung des Wahltags hat sich ein Ablauf in drei Etappen durchgesetzt.
Die drei Etappen zur Bestimmung des Wahltags
1. Etappe: Das Innenministerium schlägt geeignete Termine vor
Etwa zehn Monate vor der Bundestagswahl schlägt das Innenministerium einen oder mehrere Termine vor und bittet die Bundestagsfraktionen um ihre Stellungnahme. Spätestens zu diesem Zeitpunkt werden auch die Präferenzen der einzelnen Bundesländer für ein bestimmtes Datum bekannt gegeben.
Bei der letzten Bundestagswahl wurden die Fraktionen Ende November 2016 von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) in einem Schreiben um ihre Stellungnahme gebeten – zehn Monate vor der Wahl.38
Die Sondierungen für den Wahltermin für die nächste Bundestagswahl werden voraussichtlich vom amtierenden Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) geführt werden.
2. Etappe: Die Bundesregierung spricht eine Empfehlung für den Wahltermin aus
Nach der Befragung der Fraktionen des Bundestags und der Länder schlägt der Bundesinnenminister dem Bundeskabinett einen Termin vor. Die Bundesregierung empfiehlt anschließend offiziell einen Wahltermin – etwa acht Monate vor der Bundestagswahl.
Im Vorfeld der Bundestagswahl 2017 fand diese Empfehlung am 18. Januar 2017 statt – diese wurde auch auf der Website der Bundesregierung veröffentlicht.39
3. Etappe: Der Bundespräsident legt den Wahltermin fest
Der Bundespräsident (seit 2017 Frank-Walter Steinmeier) bestimmt den Termin der Bundestagswahl
Foto: Jan Zappner/re:publica. Quelle: Flickr. Lizenz: CC BY-SA 2.0
Wenige Tage nach der Empfehlung der Bundesregierung fertigt der Bundespräsident eine „Anordnung über die Bundestagswahl“. Mit dieser Anordnung ist das Datum der Bundestagswahl endgültig beschlossen.
Die Anordnung über die Bundestagswahl 2017 vom früheren Bundespräsidenten Joachim Gauck, datiert vom 23. Januar 2017, kann in der Online-Version des Bundesgesetzblattes eingesehen werden.40
Den Wahltermin für die nächste Bundestagswahl wird voraussichtlich der amtierende Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) festlegen: Seine Amtszeit endet am 18. März 2022.
Seit vierzig Jahren sinkt die Wahlbeteiligung bei Bundestagswahlen in Deutschland. Obwohl der Rückgang nicht kontinuierlich verläuft, ist der bisherige Trend eindeutig.
Die Wahlbeteiligung hatte ihren Höhepunkt bei der Bundestagswahl 1972 mit 91,1 Prozent.
Ihren historischen Tiefstand erreichte die Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl 2009: Nur 70,8 Prozent der Wahlberechtigten gingen an die Urnen.
Bei der Bundestagswahl 2017 stieg die Wahlbeteiligung um 4,7 Prozentpunkte auf 76,2 Prozent, der höchste Anstieg seit der Bundestagswahl 1953.41
Und auch bei der Bundestagswahl 2021 stieg die Wahlbeteiligung weiter an – von 76,2 auf 76,6 Prozent.
Wahlbeteiligung
Vergleich Europawahlen
Deutschland verzeichnete bis zur Bundestagswahl 2013 den zweitgrößten Rückgang42 bei der Wahlbeteiligung von allen „westlichen Demokratien“, hinter Portugal und vor Frankreich.
Die AfD führte zu einer Steigerung der Wahlbeteiligung
Bei Wahlforschern herrscht Konsens darüber, dass der Erstauftritt der AfD bei einer Bundestagswahl die Wahlbeteiligung steigen ließ,43 und dies gleich aus zwei Gründen. Zum einen stimmten laut Infratest dimap 1,47 Millionen bisherige Nichtwähler für die AfD,44 zum anderen zog die Angst vor einem Wahlsieg der AfD mehr Anhänger der Alt-Parteien in die Wahllokale.
Hohe Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl 2021
Vor der Bundestagswahl veröffentlichte das Wahlforschungsinstitut Forsa bei seiner wöchentlichen „Sonntagsfrage“ den Anteil der „Nichtwähler und Unentschlossenen“ – dieser betrug zuletzt 24 Prozent. Forsa prognostizierte also eine Wahlbeteiligung von 76 Prozent, und kam der tatsächlichen Wahlbeteiligung von 76,6 Prozent damit beeindruckend nahe.
Schon bei den vergangenen Bundestagswahlen hatte sich dieses Umfrageergebnis als relativ zuverlässig gezeigt, um zumindest die Größenordnung der Wahlbeteiligung bei der nächsten Bundestagswahl abschätzen zu können.
Durch die gestiegene Polarisierung des Parteiensystems und trotz des schwindenden Vertrauens in Politik und Parteien stieg die Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl 2021 weiter an. An der Größenordnung ändert sich bei der Bundestagswahl 2021 allerdings nicht viel: Denn etwa ein Viertel der Wahlberechtigten ging nicht zur Urne.
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Enthaltungen bei Wahlen sind oft politisch motiviert
Laut einer Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung45 sind Nichtwähler durchaus politisch interessiert und informiert, sie beobachten das politische Geschehen sowie die Wahlkampfaktivitäten der Parteien. Die Hauptmotive der Nichtwähler, sich nicht (mehr) an Wahlen zu beteiligen, sind geradezu politisch: Unmut über Politiker sowie Unzufriedenheit mit Programme der Parteien sind die Hauptgründe für die Enthaltung bei den Bundestagswahlen.
Laut der oben genannten Studie werden folgende Gründe für die Wahlabstinenz am häufigsten angegeben46 (es waren mehrere Angaben möglich):
34 %: Die Politiker haben kein Ohr mehr für die Sorgen der kleinen Leute
31 %: Den Politikern geht es doch nur um ihre eigene politische Karriere
24 %: Ich bin mit dem ganzen politischen System so unzufrieden, dass ich nicht zur Wahl gehe
21 %: Die Parteien unterscheiden sich nicht mehr voneinander
20 %: Es lohnt sich nicht zur Wahl zu gehen, weil man mit seiner Stimme ohnehin nichts bewirken kann
Was ist der Bundestag und was sind seine Aufgaben?
Der deutsche Bundestag bildet zusammen mit dem Bundesrat unser Parlament. Da der Bundesrat nicht direkt von den Bürgern gewählt wird, ist die Bundestagswahl sozusagen die Parlamentswahl der Bundesrepublik. Der Bundestag ist das einzige vom Volk direkt gewählte Staatsorgan des Bundes. Die Aufgaben des Parlaments beschränken sich bei Weitem nicht auf die Gesetzgebung und werden im Folgenden näher erläutert.
Bundesadler im Plenarsaal des Bundestags
Legislative Funktion (Gesetzgebung)
Eine Hauptfunktion des Bundestages ist die Verabschiedung von Gesetzen. Neben dem Bundestag haben auch Bundesregierung und Bundesrat das Recht, Gesetzentwürfe vorzuschlagen.
Kreationsfunktion (Wahlfunktion)
Eine weitere Hauptaufgabe des Bundestags ist die Wahlfunktion: Er wählt die Spitze anderer Staatsorgane bzw. wirkt an deren Bestimmung mit.
Nach der Bundestagswahl (zu Beginn einer neuen Legislaturperiode) wählt der Bundestag die Bundeskanzlerin oder den Bundeskanzler. Der Bundeskanzler wird auf Vorschlag des Bundespräsidenten von den Abgeordneten im Bundestag gewählt.
Wahl des Bundespräsidenten: Die Mitglieder des Deutschen Bundestages sind als sogenannte „Mitglieder von Amts wegen“ auch Mitglieder der Bundesversammlung, die den Bundespräsidenten wählt. Diese besteht zur Hälfte aus Mitgliedern des Bundestages.
Konstruktives Misstrauensvotum: Der Bundestag kann dem Bundeskanzler sein Misstrauen aussprechen, indem er mit der Mehrheit seiner Mitglieder einen Nachfolger wählt. Der Bundespräsident muss den Bundeskanzler entlassen und den Gewählten an seiner Stelle ernennen.
Vertrauensfrage: Der Bundeskanzler kann durch die Vertrauensfrage überprüfen lassen, ob er noch die Zustimmung der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages hat. Ist dies nicht der Fall, kann der Bundespräsident auf Vorschlag des Bundeskanzlers den Bundestag auflösen.
Wahl der Bundesrichter: Die Hälfte der Richter des Bundesverfassungsgerichts wird durch den Bundestag bestimmt (die andere Hälfte durch den Bundesrat). Des Weiteren ist der Bundestag an der Wahl der Bundesrichter des Bundesgerichtshofs, des Bundesverwaltungsgerichts, des Bundesfinanzhofs, des Bundesarbeitsgerichts und des Bundessozialgerichts beteiligt.
Weitere Wahlfunktionen: Der Bundestag bestellt unter anderem den Wehrbeauftragten, den Präsidenten und den Vizepräsidenten des Bundesrechnungshofs, Mitglieder des Gemeinsamen Ausschusses und des Vermittlungsausschusses und hat noch weitere kleinere Wahlfunktionen.
Reichstagsgebäude bei Nacht
Foto: Avda / avda-foto.de. Quelle: Wikimedia. Lizenz: CC BY-SA 3.0
Kontrollfunktion (Kontrolle der Exekutive)
Wie die meisten Parlamente hat auch der Bundestag die Aufgabe, die Exekutive (die Bundesregierung) zu kontrollieren. Die Mehrheitsfraktionen kritisieren die Regierung nur in Ausnahmefällen; die Kontrollfunktion nimmt vor allem die Opposition wahr. Diese Kontrolle kann durch folgende Instrumente erfolgen:
Anfragen (große Anfragen, kleine Anfragen, Fragestunden und „aktuelle Stunden“)
Untersuchungsausschüsse
Schwache Kontrolle der Nachrichtendienste
Parlamentsvorbehalt beim „Einsatz bewaffneter Streitkräfte“
Budgetrecht: Durch dieses Recht, Steuern und Abgaben zu bewilligen, hat der Bundestag eine weitere (ebenfalls schwache) Kontrollfunktion
Seit 1961 konnte keine Partei die absolute Mehrheit im Deutschen Bundestag erreichen. Seitdem alternieren folgende vier Koalitionen im Bundestag (nach Häufigkeit aufgelistet):
Schwarz-gelbe Koalition (CDU/CSU + FDP)
Große Koalition (CDU/CSU + SPD)
Sozialliberale Koalition (SPD + FDP)
Rot-grüne Koalition (SPD + Bündnis 90/Die Grünen)
Nach der Bundestagswahl 2021 kann von diesen bislang auf Bundesebene erprobten Koalitionen allerdings nur eine Große Koalition aus SPD und Union eine Mehrheit an Sitzen erreichen.
Außerdem sind mehrere Dreierbündnisse möglich, die im Folgenden neben der Großen Koalition aufgeführt werden.
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Koalitionen nach der Bundestagswahl 2021
Bei den möglichen Koalitionen nach der Bundestagswahl 2021 wird mit einer Besetzung des Bundestags mit 735 Sitzen gerechnet. Für eine Mehrheit im Bundestag sind somit mindestens 368 Mandate erforderlich.
Es gibt fünf Koalitionsmöglichkeiten, die laut vorläufigem Ergebnis rechnerisch möglich sind:
Schwarz-rot-grüne Koalition aus Union, SPD und Grünen (auch Kenia-Koalition genannt)
Schwarz-rot-gelbe Koalition aus Union, SPD und FDP (auch Deutschland-Koalition genannt)
Ampelkoalition zwischen Grünen, SPD und FDP
Jamaika-Koalition aus Union, FDP und Grünen
Große Koalition zwischen Union und SPD
Die ersten beiden Koalitionen gelten als sehr unwahrscheinlich, da Union und SPD die nötige Mehrheit an Sitzen auch ohne einen dritten Bündnispartner haben.
Ein rot-rot-grünes beziehungsweise rot-grün-rotes Bündnis ist dem vorläufigen Ergebnis nach nicht möglich. Eine Zusammenarbeit mit der AfD lehnen sämtliche Parteien kategorisch ab.
In den folgenden Diagrammen ist jeweils die Anzahl der Sitze möglicher Koalitionsparteien im Bundestag angegeben. Der Pfeil markiert den Punkt, ab dem eine Koalition mehrheitsfähig ist.
Legende: Grüne Zahlen bedeuten eine Mehrheit der Wählerstimmen beziehungsweise der Sitze im Bundestag. Rote Zahlen hingegen signalisieren, dass diese Koalition keine Mehrheit hat.
Letzte schwarz-rot-grüne-Koalition im Bundestag: noch nie vorgekommen
Nach dem vorläufigen Ergebnis hat schwarz-grünes Bündnis ohne SPD keine Mehrheit, was eine schwarz-rot-grüne Koalition zumindest auf den ersten Blick etwas wahrscheinlicher erscheinen lässt.
Allerdings dürfte es aus denselben Gründen wie auch bei einer erneuten Großen Koalition schwerfallen, die SPD in der nächsten Wahlperiode für eine weitere Koalitionsgemeinschaft mit der Union zu erwärmen.
Letzte Deutschland-Koalition im Bundestag: noch nie vorgekommen
Trotz der Stimmenverluste von CDU und CSU bei der Bundestagswahl 2021 ist eine erneute Koalition von Union und SPD auch ohne Beteiligung der FDP möglich. Aus diesem Grund und wegen der niedrigen Zustimmungswerte zu einem Bündnis aus Union und SPD ist eine schwarz-rot-gelbe Koalition (auch Deutschland-Koalition genannt) äußerst unwahrscheinlich.
Im Bundestag gab es bisher keine schwarz-rot-gelbe Koalition und auch auf Landesebene ist dieses Bündnis äußerst selten. Im Rahmen von Zweier- und Dreierbündnissen besitzen CDU/CSU, SPD und FDP hingegen reichlich gemeinsame Regierungserfahrung.
Ampelkoalition (SPD + FDP + Grüne)
SPD 000
FDP 000
Grüne 000
Restl. 000
50 %
Wählerstimmen laut vorläufigem Ergebnis: 00,0 %
Sitze im Bundestag laut Wahlergebnis:000 von 735
Letzte Ampelkoalition im Bundestag: noch nie vorgekommen
Laut dem vorläufigen Ergebnis der Bundestagswahl wären FDP, Grüne und SPD mit 000 Sitzen im Parlament vertreten; damit wäre eine Ampelkoalition rechnerisch möglich. In Rheinland-Pfalz wurde ein solches Bündnis nach der Landtagswahl 2021 bestätigt, doch im Bund reagiert FDP-Chef Lindner bislang zurückhaltend auf eine mögliche Ampelkoalition.
Jamaika-Koalition (Union + FDP + Grüne)
Union 000
FDP 000
Grüne 000
Restl. 000
50 %
Wählerstimmen laut vorl. Endergebnis:00,0 %
Sitze im Bundestag laut Wahlergebnis:000 von 735
Letzte Jamaika-Koalition im Bundestag: noch nie vorgekommen
Nachdem eine erste Jamaika-Koalition auf Bundesebene nach der Bundestagswahl 2017 scheiterte, hatte die FDP aufgrund ihres einseitigen Abbruchs der Koalitionsgespräche mit Einbrüchen bei den Umfragewerten zu kämpfen.
Dies führte dazu, dass sich die Liberalen einer solchen Koalition gegenüber wieder offener zeigen und nach der Bundestagswahl 2021 Bereitschaft für Regierungsverantwortung signalisieren. Da eine schwarz-grüne Mehrheit laut Wahlergebnis rechnerisch nicht möglich ist, gilt eine Jamaika-Koalition zurzeit als sehr aussichtsreich.47
Große Koalition (CDU + SPD)
Union 000
SPD 000
Restl. 000
50 %
Wählerstimmen laut vorl. Ergebnis: 00,0 %
Sitze im Bundestag laut Wahlergebnis: 000 von 735
Letzte Große Koalition im Bundestag: 1966–1969, 2005–2009, 2013–2017, 2017–2021
SPD und CDU/CSU könnten sich laut Wahlergebnis erneut zu einem Regierungsbündnis zusammenschließen. Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder sieht die Union allerdings nicht als Juniorpartner in einer Koalition mit der aktuell stärkeren SPD.48
SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz erteilte einer möglichen Großen Koalition nach der Bundestagswahl keine klare Absage. Eine Woche vor dem Wahltermin, im dritten Triell mit Annalena Baerbock und Armin Laschet, stellte Scholz allerdings fest: „Und dann will ich auch keinen Hehl machen daraus, dass ich am liebsten natürlich eine Regierung bilden würde zusammen mit den Grünen.“49
Nach der historischen Niederlage bei der Bundestagswahl 2017 schloss die SPD eine Koalition mit der Union aus.50 Trotzdem ließ sie sich nach wochenlangen ergebnislosen Koalitionsverhandlungen noch einmal darauf ein. Es ist also nicht auszuschließen, dass die SPD nach der Bundestagswahl 2021 doch zu einer Neuauflage der Großen Koalition bereit ist.
Letzte rot-rot-grüne Koalition im Bundestag: noch nie vorgekommen
Nach dem Rückzug von Sahra Wagenknecht aus der Parteiführung der Linken gab es neue Spekulationen darüber, ob ein rot-rot-grünes beziehungsweise rot-grün-rotes Bündnis nach der nächsten Bundestagswahl möglich wäre. Wagenknecht wurden oft extreme Positionen nachgesagt, die SPD und Grüne von einem solchen Bündnis abhielten.51, 52
Nachdem einer rot-grün-rote Koalition in den Umfragen vor der Bundestagswahl eine Mehrheit prognostiziert wurde, zeichnet das vorläufige Wahlergebnis ein anderes Bild: Das Dreierbündnis erhielt 000 Sitze: fünf weitere Mandate wären für eine Mehrheit im Bundestag notwendig gewesen.
Rot-grüne Koalition (SPD + Grüne)
SPD 000
Grüne 000
Restl. 000
50 %
Wählerstimmen laut vorl. Ergebnis: 00,0 %
Sitze im Bundestag laut Wahlergebnis: 000 von 735
Letzte rot-grüne Koalitionen im Bundestag: 1998–2002, 2002–2005
Fast 23 Jahre ist es her, dass SPD und Grüne erstmals auf Bundesebene einen Koalitionsvertrag schlossen. Dass es nun erneut dazu kommen wird, ist nach den vorläufigen Ergebnissen nicht möglich.
Dem vorläufigen Wahlergebnis zufolge kommt ein rot-grünes Bündnis nach der Bundestagswahl 2021 auf lediglich 000 von 735 Sitzen. Um dennoch gemeinsam regieren zu können, benötigen die beiden Parteien einen dritten Bündnispartner.
Letzte schwarz-grüne Koalition im Bundestag: noch nie vorgekommen
Mit Hessen und Baden-Württemberg gibt es bereits zwei schwarz-grüne Regierungen auf Landesebene. Auch im Bund galt eine schwarz-grüne Koalition lange Zeit als sehr wahrscheinlich.53 Nach dem vorläufigen Ergebnis bekommt sie mit 000 Sitzen allerdings keine Mehrheit.
Vor der Wahl signalisierten beide Seiten regelmäßig Bereitschaft für ein solches Bündnis.54 Auch in der Bevölkerung stieß diese Konstellation auf große Sympathien.55 Inhaltlich hätten allerdings noch einige Kompromisse gefunden werden müssen – besonders zwischen CSU und Grünen.
Schwarz-gelbe Koalition (Union + FDP)
Union 000
FDP 000
Restl. 000
50 %
Wählerstimmen laut vorl. amtl. Ergebnis: 00,0 %
Sitze im Bundestag laut Wahlergebnis: 000 von 735
Letzte schwarz-gelbe Koalitionen im Bundestag: 1961–1966, 1990–1998, 2009–2013
Lange galten Union und FDP als natürliche Koalitionspartner und sind es laut einigen CDU-Politikern auch heute noch.56 Fakt ist, CDU/CSU und FDP stehen sich in einigen Bereichen sehr nahe und könnten sich wohl vor allem in der Wirtschaftspolitik gut auf Kompromisse einigen.
Bisher schließen alle im Bundestag vertretenen Parteien eine Koalition mit der AfD kategorisch aus. Dennoch wird die Frage nach möglichen Koalitionen mit der AfD nach Landtags- oder Bundestagswahlen sowohl in den Medien als auch von einzelnen Politikern immer wieder aufgegriffen.
Aus offensichtlichen Gründen werden im Folgenden Koalitionen zwischen der AfD und den Grünen / der Linken / der SPD nicht weiter berücksichtigt. Die Möglichkeit einer Koalition zwischen AfD, Union und eventuell FDP wird dagegen häufiger erwähnt; ein solches Bündnis würde allerdings aktuellen Prognosen zufolge rein rechnerisch keine Mehrheit erhalten.
Selbst wenn eine Koalition zwischen AfD, Union und FDP nach der Bundestagswahl 2021 rein rechnerisch möglich wäre – was bis zu den starken Verlusten der CDU/CSU in den Umfragen Ende August 2021 der Fall war – haben die Unionsparteien sowie die FDP ein solches Bündnis ausgeschlossen:
Der Bundesvorsitzende der FDP und Vorsitzende der FDP-Fraktion im Bundestag Christian Lindner veröffentlichte als Reaktion zur Thüringer Regierungskrise im Februar 2020 ein „Statement“, in dem er erklärte: „Mit der AfD kann es keine Kooperation geben.“57
Die Unionsfraktion im Bundestag hat bereits 2018 formal beschlossen, weder mit der AfD noch mit der Linksfraktion zusammenzuarbeiten.58
Laut dem Bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Parteivorsitzenden Markus Söder dürfen weder CSU noch CDU jemals mit der AfD koalieren: „Das wäre von schwerem Schaden für die gesamte Union.“59
Am eindeutigsten positioniert sich die CDU in zahlreichen Beschlüssen sowie einem Positionspapier60:
„Die CDU Deutschlands lehnt Koalitionen und ähnliche Formen der Zusammenarbeit sowohl mit der Linkspartei als auch mit der Alternative für Deutschland ab.“
Vier Monate vor der Bundestagswahl lässt CDU-Chef und Kanzlerkandidat der Union Armin Laschet an der Positionierung seiner Partei bezüglich der AfD keine Zweifel aufkommen. In einem Interview mit dem Deutschlandfunk stellte er mit Blick auf die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt am 6. Juni 2021 klar, dass „mit denen nicht geredet, mit denen nicht kooperiert, mit den nicht koaliert wird“.61
Mehrheit der CDU-Anhänger gegen Zusammenarbeit mit der AfD
Die Abgrenzung der CDU gegenüber der AfD trifft laut Umfragen auf breite Zustimmung: Laut einer im Februar 2020 durchgeführten Umfrage62 befürworten bundesweit 76 Prozent der befragten Wahlberechtigten die Ablehnung einer Zusammenarbeit mit der AfD.
Unter Anhängern der CDU findet die Abgrenzung zur AfD eine noch höhere Zustimmung: 83 Prozent begrüßen ein Kooperationsverbot der CDU mit der AfD.
Schwarz-blaue Koalition nach der Bundestagswahl unwahrscheinlich
Im Dezember 2020 – etwa neun Monate vor der Bundestagswahl – wurde eine weitere Umfrage durchgeführt,63 die eine mögliche Koalition zwischen Union und AfD auszuschließen scheint. In dieser Umfrage sprechen sich 82 Prozent der Wahlberechtigten und 92 Prozent der befragten Unionsanhänger gegen eine Zusammenarbeit mit der AfD aus.
Umfrage
Text
Mögliche Koalition zwischen Union und AfD nach der Bundestagswahl: Umfrage zur Zusammenarbeit von CDU/CSU und AfD
„Soll sich die CDU/CSU für eine Zusammenarbeit mit der AfD öffnen?“
Ja: 14 % (7 %)
Nein: 82 % (92 %)
Erste Zahl: befragte Wahlberechtigte, zweite Zahl (in Klammern): Anhänger der CDU/CSU.
Bei den AfD-Anhängern hingegen wünschen sich 82 Prozent eine solche Zusammenarbeit, 13 Prozent wären dagegen (nicht abgebildet).
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Zuletzt aktualisiert: 16.09.2022
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Umfragen zur Bundestagswahl 2025
Folgendes Diagramm zeigt den Durchschnitt der vier letzten großen Umfragen64 (sogenannte Sonntagsfragen) zur Bundestagswahl 2025.
Umfragen
Ausgangslage
Text
Umfragen zur Bundestagswahl 2025
Sonntagsfrage: „Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, welche der folgenden Parteien würden Sie dann wählen?“
CDU/CSU: N/A % (N/A)
Bündnis 90/Die Grünen: N/A % (N/A)
SPD: N/A % (N/A)
AfD: N/A % (N/A)
FDP: N/A % (N/A)
Die Linke: N/A % (N/A)
Sonstige: N/A % (N/A)
Mittelwerte der folgenden Umfragen: „Infratest dimap“-Umfrage vom 15.09.2022, Forsa-Umfrage vom 13.09.2022, Kantar-Umfrage vom 10.09.2022 sowie „Forschungsgruppe Wahlen“-Umfrage vom 09.09.2022.
Ergebnis der Bundestagswahl 2021
SPD: 25,57%
CDU/CSU: 24,1 %
Bündnis 90/Die Grünen: 14,8 %
FDP: 11,5 %
AfD: 10,3 %
Die Linke: 4,9 %
Sonstige: 8,7 %
Wahlergebnis in Prozent der abgegebenen gültigen Zweitstimmen. Wahlbeteiligung: 76,6 %.
Ende des Abwärtstrends für die SPD?
Bundestagswahlen
Landtagswahlen
Karte
Bei der Bundestagswahl 2025 könnte die SPD laut aktuellen Umfragen N/A Prozent der Wählerstimmen erhalten und würde damit gegenüber der Bundestagswahl 2017 N/A Prozentpunkte dazugewinnen. Diese Prognose würde einen Umschwung des 20 Jahre währenden Abwärtstrends der SPD bedeuten. In den vergangenen zwei Jahrzehnten hatte die SPD rund die Hälfte ihrer Wähler verloren.
Die Aussichten der Union bei der Bundestagswahl 2025
Bei der nächsten Bundestagswahl werden laut aktuellen Umfragen65N/A Prozent der Wähler ihre Stimme für die CDU/CSU abgeben. Dies würde einen Verlust von N/A Prozentpunkten im Vergleich zur letzten Wahl bedeuten. Gegenüber dem Ergebnis aus dem Jahr 2013 würde die Union sogar N/A Prozentpunkte verlieren.
Bundestagswahlen
Landtagswahlen
Karte
Geographische Verteilung der CDU/CSU-Wähler
Besonders hohe Ergebnisse von über 40 Prozent erhielt die CDU 2017 in Teilen von Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. In Bayern konnte die CSU größtenteils hohe Prozentzahlen erreichen und erhielt insgesamt 38,8 Prozent der Stimmen.
Wenig Erfolg hingegen hat die Union in weiten Teilen Sachsens und Brandenburgs sowie in einigen Teilen der Bundesländer Thüringen und Sachsen-Anhalt. Besonders in Sachsen und Sachsen-Anhalt verlor die CDU gegenüber der vorhergehenden Wahl viele Wähler.
Langfristig betrachtet zeigt sich ein Rückgang an Stimmen für die CDU/CSU. Seit der Wahl 1983 erreichte die Union keine Werte über 45 Prozent mehr. In den letzten 20 Jahren lag die CDU/CSU mit einer Ausnahme stets unter 40 Prozentpunkte. Einzig im Jahr 2013 konnte die Partei 41,5 Prozent der Wähler von sich überzeugen.
Bundestagswahl 2025: Bündnis 90/Die Grünen
Bundestagswahlen
Landtagswahlen
Karte
Die Grünen verzeichnen bei der nächsten Bundestagswahl möglicherweise den stärksten Zuwachs aller Parteien: Sie könnten im Vergleich zur letzten Bundestagswahl N/A Prozentpunkte hinzugewinnen und N/A Prozent der Zweitstimmen bekommen. Damit würden die Grünen ihr bisher bestes Ergebnis auf Bundesebene im Jahr 2009 (10,7 Prozentpunkte) deutlich übertrumpfen.
Die FDP würde aktuellen Prognosen zufolge unwesentlich besser abschneiden als bei der letzten Bundestagswahl. Die Liberalen würden demnach N/A Prozent der Zweitstimmen erhalten – dies bedeutet ein Plus von N/A Prozentpunkten.
Der Abbruch der Jamaika-Koalitionsgespräche zwei Monate nach der Bundestagswahl 2017 führte zu Verlusten bei den Umfragewerten, die seitdem nicht mehr zurückgewonnen werden konnten. Mit Blick auf die nächste Bundestagswahl ist die FDP zudem mit dem Problem konfrontiert, dass Christian Lindner und Wolfgang Kubicki die einzigen wirklich öffentlichkeitswirksamen Personen der Partei sind.66
Bundestagswahl 2025: die Alternative für Deutschland
Wahlergebnisse
Karte
Laut aktuellen Umfragen könnte die Alternative für DeutschlandN/A Prozent der Stimmen erreichen, wenn nächsten Sonntag Wahlen wären. Dies entspricht einem Minus von N/A Prozentpunkten im Vergleich zur letzten Bundestagswahl im Jahr 2017.
Die weiterhin starken Umfrageergebnisse könnten damit zusammenhängen, dass die Zuwanderung, eines der Kernthemen der AfD, in der öffentlichen Wahrnehmung nach wie vor als sehr wichtiges Problem eingeschätzt wird.67
Bundestagswahl 2025: DIE LINKE.
Bundestagswahlen
Landtagswahlen
Karte
Die Linke (Eigenschreibweise: DIE LINKE.) bekäme laut aktuellen Umfragen N/A Prozent der Wählerstimmen. Sie würde damit N/A Prozentpunkte schlechter als bei der letzten Bundestagswahl und N/A Prozentpunkte schlechter als bei ihrem historisch guten Ergebnis von 2009 abschneiden.
Die seit Jahren andauernden Macht- und Flügelkämpfe könnten ein Grund für die stagnierenden Umfrageergebnisse sein.68
Entwicklung der Umfragewerte vor der Bundestagswahl
Die seit der vergangenen Bundestagswahl stark schwankenden Umfragewerte der einzelnen Parteien spiegeln die letzten vier ereignisreichen Jahre wider. So erlebten die Grünen dank der Popularität der Klimabewegung „Fridays for Future“ im Sommer 2019 ein nie dagewesenes Umfragehoch und konnten in den Umfragen von Forsa, “Infratest dimap“, INSA und Kantar (Emnid) erstmals die Union vom ersten Platz verdrängen.
Dieser Aufwärtstrend endete allerdings abrupt, als sich im März 2020 das Coronavirus in Deutschland ausbreitete. Deutlicher Gewinner der Corona-Krise war die Union, die in manchen Umfragen im Frühling 2020 bis zu zehn Prozentpunkte hinzugewinnen konnte.
Die Grünen verloren im gleichen Zeitraum circa fünf Prozentpunkte. SPD, AfD, Linke und FDP verloren 2020 zwar kaum an Zustimmung, konnten jedoch auch nicht zulegen.
12 Monate
2017–2021
Der Höhenflug der Union dauerte noch das ganze Jahr 2020 an. Mit dem Jahreswechsel und dem Beginn des Bundestagswahlkampfs änderten sich die Umfragewerte wieder stärker. Durch die sogenannte Maskenaffäre erlitt die Union einen enormen Imageverlust. Zusätzlich sorgte der öffentlich ausgetragene Machtkampf zwischen Armin Laschet und Markus Söder um die Kanzlerkandidatur der Union für Negativschlagzeilen.
Die Grünen konnten im Mai 2021 wieder deutlich zulegen und erreichten in Umfragen im Durchschnitt 24,4 Prozent. Kurz zuvor hatte die Partei Annalena Baerbock als ihre Kanzlerkandidatin ernannt.
Auch die FDP ist im Aufschwung und schafft es in aktuellen Umfragen zum ersten Mal seit Jahren wieder in den zweistelligen Bereich.
Berücksichtigung des Nichtwähleranteils bei der Darstellung von Wahlumfragen
Bei der allgemein akzeptierten Darstellung von Wahlumfragen und Wahlergebnissen wird die Wahlbeteiligung nicht berücksichtigt: Die für eine Partei abgegebenen Stimmen werden im Verhältnis zu der Zahl der abgegebenen gültigen Zweitstimmen berechnet. Die Nichtwähler sowie die ungültigen Stimmen (darunter auch die Leerstimmen) werden einfach ignoriert.
Es besteht jedoch die Möglichkeit, die für eine Partei abgegebenen Stimmen in Relation zu der Zahl der Wahlberechtigten zu setzen – und nicht in Relation zu den abgegebenen gültigen Zweitstimmen.
Bei der folgenden Darstellung wird der Nichtwähleranteil (bei einer fiktiven Wahlbeteiligung von 75,0 Prozent) auf die Umfrageergebnisse einer aktuellen Forsa-Sonntagsfrage69 projiziert. Dadurch wird klar, dass die Anzahl der Nichtwähler tatsächlich zweimal höher ist als zum Beispiel die Anzahl der Wähler von Bündnis 90/Die Grünen.
Diagramm
Ausgangslage
Text
Umfrage zur Bundestagswahl 2025: Projektion mit Berücksichtigung der Nichtwähler
Nichtwähler: 25,0 %
SPD: 18,8 %
CDU/CSU: 16,5 %
Bündnis 90/Die Grünen: 12,8 %
FDP: 8,3 %
AfD: 8,3 %
Die Linke: 4,5 %
Sonstige: 6,0 %
Zweitstimmenanteil von allen Wahlberechtigten bei 75,0 Prozent Wahlbeteiligung. Als Grundlage für die Projektion dient die Forsa-Umfrage vom 21.09.2021 mit 2502 Befragten. Projektion/Diagramm: www.bundestagswahl-2021.de
Umfragen zur Direktwahl des Bundeskanzlers
Bei der Bundeskanzlerwahl stimmt der Bundestag über einen vom Bundespräsidenten vorgeschlagenen Bundeskanzlerkandidaten ab.
Die Bundesbürger nehmen an der Bundeskanzlerwahl nicht direkt teil: Wahlberechtigt sind die von ihnen gewählten Bundestagsabgeordneten. Dennoch führen Umfrageinstitute regelmäßig Befragungen über eine hypothetische Direktwahl des Bundeskanzlers durch.
Umfrage 1
2
3
4
5
6
Text
Umfrage 1: Umfrage zur Direktwahl des Bundeskanzlers bei der Bundestagswahl 2021
Mit Armin Laschet als Kanzlerkandidat der CDU/CSU:
Keiner / weiß nicht: 43 %
Olaf Scholz: 28 %
Annalena Baerbock: 16 %
Armin Laschet: 13 %
Mit Markus Söder als Kanzlerkandidat der CDU/CSU:
Markus Söder: 39 %
Keiner / weiß nicht: 24 %
Olaf Scholz: 22 %
Annalena Baerbock: 15 %
Quelle: Forsa-Umfrage vom 24.09.2021 mit 2002 befragten Wahlberechtigten im Auftrag der Mediengruppe RTL („RTL/ntv Trendbarometer“). Erhebungszeitraum: 20. bis 23. September 2021. Fehlergrenze: ± 2,5 Prozentpunkte.
Umfrage 2
Fragestellung: „Wen hätten Sie am liebsten als Bundeskanzler/-in?“
Olaf Scholz: 47 %
Armin Laschet: 20 %
Annalena Baerbock: 16 %
Weiß nicht: 17 %
Quelle: „Forschungsgruppe Wahlen“-Umfrage vom 23.09.2021 mit 1273 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten im Auftrag des ZDF („ZDF-Politbarometer“). Erhebungszeitraum: 22. und 23. September 2021.
Umfrage 3
Mit Armin Laschet als Kanzlerkandidat der CDU/CSU:
Keiner / weiß nicht: 41 %
Olaf Scholz: 29 %
Annalena Baerbock: 16 %
Armin Laschet: 14 %
Mit Markus Söder als Kanzlerkandidat der CDU/CSU:
Markus Söder: 38 %
Keiner / weiß nicht: 24 %
Olaf Scholz: 23 %
Annalena Baerbock: 15 %
Quelle: Forsa-Umfrage vom 21.09.2021 mit 2502 befragten Wahlberechtigten im Auftrag der Mediengruppe RTL („RTL/ntv Trendbarometer“). Erhebungszeitraum: 14. bis 20. September 2021. Fehlergrenze: ± 2,5 Prozentpunkte.
Umfrage 4
Fragestellung: „Angenommen, Sie könnten den Bundeskanzler bzw. die Bundeskanzlerin direkt wählen und hätten die Wahl zwischen Armin Laschet von der CDU, Annalena Baerbock von den Grünen und Olaf Scholz von der SPD: Für wen würden Sie sich entscheiden?“
Quelle: „Forschungsgruppe Wahlen“-Umfrage vom 17.09.2021 mit 1406 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten im Auftrag des ZDF („ZDF-Politbarometer“). Erhebungszeitraum: 14. bis 16. September 2021.
Umfrage 6
Fragestellung: „Wenn man den Bundeskanzler oder die Bundeskanzlerin direkt wählen könnte, für wen würden Sie sich entscheiden?“
Olaf Scholz: 40 %
Armin Laschet: 19 %
Annalena Baerbock: 13 %
Weiß nicht / keine Angabe: 28 %
„Infratest dimap“-Umfrage vom 16.09.2021 mit 1512 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten im Auftrag der ARD („ARD-DeutschlandTrend“). Erhebungszeitraum: 13. bis 15. September 2021. Diagramm: www.bundestagswahl-2021.de
Bei den meisten Wahlforschungsinstituten werden bei den Umfragen zur (fiktiven) Direktwahl des Bundeskanzlers / der Bundeskanzlerin nur die drei Kandidaten Olaf Scholz, Armin Laschet und Annalena Baerbock berücksichtigt. Mit der Überschrift „Wäre Söder der bessere Kandidat?“ bezieht Forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL gelegentlich CSU-Chef Markus Söder in die Sonntagsfrage mit ein.
Kanzlerfrage: Umfragen mit mehr als drei Spitzenkandidaten
Als einziges Meinungsforschungsinstitut berücksichtigt YouGov in seinen letzten Umfragen zur Bundestagswahl die Spitzenkandidaten aller etablierten Parteien – mit der Ausnahme von Hubert Aiwanger (Freie Wähler).
Umfrage 1
2
Text
Sonntagsfrage: Kanzler-Direktwahl
Fragestellung: „Wenn die folgenden Poltiker*innen zur Wahl als Bundeskanzler*in stünden: Wem würden Sie Ihre Stimme geben?“
Der Bundestag setzt sich regulär aus 598 Mitgliedern zusammen (ohne Überhang- und Ausgleichsmandate). Die Sitzzuteilung erfolgt nach dem Sainte-Laguë/Schepers-Verfahren.70 Demnach ergäbe sich laut Umfragen folgende Sitzverteilung im Bundestag:
Umfragen
Ausgangslage
Text
Sitzverteilung im 21. Deutschen Bundestag laut Umfragen zur Bundestagswahl 2025
Sitzverteilung im 19. Deutschen Bundestag (nach der Bundestagswahl 2017)
CDU/CSU: 246 Sitze
SPD: 153 Sitze
AfD: 94 Sitze
FDP: 80 Sitze
Die Linke: 69 Sitze
Bündnis 90/Die Grünen: 67 Sitze
In der Praxis ist die Anzahl der Abgeordneten wegen Überhang- und Ausgleichsmandaten71 deutlich höher: Zu Beginn der Legislaturperiode 2017–2021 hatte der 19. Bundestag 709 Abgeordnete.
Nächste Bundestagswahl: Umfragen zu den Kleinparteien
Piraten und Freie Wähler wurden früher bei Umfragen berücksichtigt
Die großen Umfrageinstitute berücksichtigen derzeit keine Kleinparteien bei den „Sonntagsfragen“ zur Bundestagswahl. Dies ist nicht immer der Fall gewesen: Im Vorfeld der Bundestagswahl 2013 wurde die Piratenpartei anderthalb Jahre lang bei fast allen Umfragen berücksichtigt, die Piraten bekamen beim Endergebnis 2,2 Prozent der Zweitstimmen (beinahe eine Million Stimmen).
Auch die Freien Wähler (FW) wurden vor der Bundestagswahl 2013 in Umfragen mitberücksichtigt, allerdings nur von den Umfrageinstituten GMS und INSA (damals von YouGov Deutschland durchgeführt), ab etwa 14 Monaten vor der Wahl. Beim Endergebnis lagen die Freien Wähler bei 1,0 Prozent (424.977 Zweitstimmen).
Umfragen vor den Bundestagswahlen 2017 und 2021 ohne Kleinparteien
Nach der Bundestagswahl 2013 wurden Piraten, Freie Wähler sowie weitere Kleinparteien in den meisten Umfragen nicht mehr berücksichtigt – auch hier mit Ausnahme der Umfrageinstitute GMS und INSA, die Piraten und FW bis Mitte 2015 in ihren Umfrageergebnissen aufführten.
Dass bei telefonischen Umfragen, wie sie die meisten Umfrageinstitute vornehmen, wie auch bei persönlichen mündlichen Befragungen (Institut für Demoskopie Allensbach) das Miteinbeziehen von Kleinparteien mit einem höheren Aufwand und Mehrkosten verbunden ist, kann als ein plausibler Grund für das Ausschließen der Kleinparteien aus den Umfragen angesehen werden.
Wie begründen die Umfrageinstitute selbst den Ausschluss der Kleinparteien bei den Umfragen?
Die Erklärung der Umfrageinstitute selbst ist eine andere. Das Institut Infratest Dimap, das seit Jahrzehnten Wahlforschung im Rahmen der ARD-Wahlberichterstattung betreibt, begründet den Ausschluss der Kleinparteien von Wahlumfragen mit Problemen bei der Genauigkeit.72
Die Ergebnisse würden generell bei allen Parteien auf ganze Prozentwerte gerundet, um falsche Erwartungen an die Präzision zu vermeiden. Diese Rundung verfälsche das Ergebnis bei Parteien unter drei Prozent derart, dass diese bei der Sonntagsfrage nicht ausgewiesen werden.
Die Begründung der Forschungsgruppe Wahlen, die mit dem ZDF zusammenarbeitet, lautet ähnlich: Der Ausschluss der kleinen Parteien habe methodische Gründe. Der unvermeidliche statistische Fehlerbereich sei relativ gesehen bei niedrigeren Anteilswerten größer als bei höheren.
Für die kleinsten Parteien hätten die Fehlerbereiche so große Auswirkungen, dass für sie keine verlässlichen und seriösen Aussagen möglich seien. In den Projektionen der Forschungsgruppe Wahlen werden daher Parteien erst dann einzeln aufgeführt, wenn sie mindestens drei Prozent erreichen könnten.73
Kleinere Parteien unberücksichtigt: eine politisch motivierte Entscheidung?
Bei Online-Umfragen (INSA und YouGov) ist der Kostenfaktor der Befragung zusätzlicher Parteien hingegen als sehr gering einzuschätzen. Die Frage einer politisch motivierten Entscheidung, Kleinparteien auszuschließen, kann hier also gestellt werden. Umso mehr, als in anderen europäischen Ländern (z. B. Spanien, Polen) Kleinparteien oder aussichtsschwache Präsidentschaftskandidaten (z. B. in Frankreich) in Umfragen tatsächlich berücksichtigt werden.
Kleinparteien in Umfragen: das Beispiel Europawahl
Dass Kleinparteien auch in Sonntagsfragen zur Bundestagswahl einbezogen werden könnten, hat die Europawahl 2019 gezeigt. In den vom Umfrageinstitut INSA im Auftrag der BILD durchgeführten Umfragen traten neben Freien Wählern und Piraten auch „die PARTEI“ sowie die Tierschutzpartei auf.
Diese vier Parteien konnten nach der Wahl dank der nicht vorhandenen Sperrklausel ein bis zwei Abgeordnete ins Europaparlament schicken. Auch die ÖDP, die Familienpartei sowie die Partei „Volt“ konnten ins Parlament einziehen – allerdings ohne die Hilfe einer erhöhten Medienpräsenz durch eine Erscheinung in Wahlumfragen.
Seit 2002 stagniert der Frauenanteil im Bundestag. Die Bundestagswahl 2017 führte sogar zu einem starken Rückgang, der auf den Eintritt der AfD in den Bundestag zurückzuführen ist: Mit 10,6 Prozent Frauen hat die AfD den niedrigsten Frauenanteil aller Bundestagsfraktionen und senkt dadurch den Durchschnitt im Bundestag.
Diagramm
Text
Frauen- und Männeranteil (Geschlechterverteilung) im 19. Deutschen Bundestag
Anteil weiblicher und männlicher Abgeordneter:
Frauen: 31,4 % (223 Abgeordnete)
Männer: 68,6 % (486 Abgeordnete)
Insgesamt 709 Abgeordnete. Stand: Januar 2021. Quelle: Deutscher Bundestag/Kürschner Volkshandbuch. Diagramm: www.bundestagswahl-2021.de
Zwischen 1949 und 1982 blieb der Frauenanteil im Bundestag relativ konstant und stets unter zehn Prozent. Der Einzug der Grünen in den Bundestag nach der Bundestagswahl 1983 initiierte nach mehr als 30 Jahren eine Veränderung, die zu 20 Jahren Fortschritt führte.
Erst die Einführung von Frauenquoten bei einzelnen Parteien führte zu einer spürbaren Erhöhung des Frauenanteils im Bundestag:
Vor der Bundestagswahl 1987 beschlossen die Grünen die Mindestparität für alle grünen Gremien und Wahllisten, damals ein Novum.74 Als direkte Konsequenz sprang der Frauenanteil im Bundestag um 5,6 Prozentpunkte in die Höhe auf 15,4 Prozent.
Vor der Bundestagswahl 1990 führte die SPD eine 33-Prozent-Quote und die PDS (später Die Linke) eine „50-prozentige Mindestquotierung“ ein.75 Als Folge davon stieg der Frauenanteil um mehr als fünf Prozentpunkte auf 20,5 Prozent.
Vor der Bundestagswahl 1994 erhöhte die SPD ihre „Geschlechterquote“ auf 40 Prozent.76 Daraufhin stieg der Frauenanteil im Bundestag um weitere 5,7 Prozentpunkte auf 26,2 Prozent.
Vor der Bundestagswahl 1998 führte die CDU ein Frauenquorum (eine abgeschwächte Form der Frauenquote) von einem Drittel ein. Dadurch stieg der Frauenanteil im Bundestag noch einmal sprunghaft an und erreichte 30,9 Prozent.
Stagnation des Frauenanteils und Aussichten für die nächste Bundestagswahl
Seit 2002 stagniert der Frauenanteil im Bundestag. Die Bundestagswahl 2017 führte sogar zu einem starken Rückgang, der auf den Eintritt der AfD in den Bundestag zurückzuführen ist. Zu Beginn der Legislaturperiode waren nur zehn von insgesamt 94 AfD-Abgeordneten weiblich (10,6 Prozent).77 Somit hat die AfD den bei Weitem niedrigsten Frauenanteil aller Bundestagsfraktionen und senkt dadurch den Durchschnitt im Bundestag.
Die Aussichten auf einen Anstieg des Frauenanteils im Bundestag nach der Bundestagswahl 2021 sind gering. Ohne neue oder erhöhte Frauenquoten bei den Parteien wird der Frauenanteil im Bundestag wohl weiterhin stagnieren.
Angela Merkel ist seit dem 22. November 2005 Bundeskanzlerin.78 Ihre Amtszeit endet voraussichtlich im Jahr 2021 mit dem Zusammentritt79 des neuen Bundestages, wenige Wochen nach der nächsten Bundestagswahl. Zu diesem Zeitpunkt wird sie 16 Jahre Bundeskanzlerin gewesen sein, so lange wie der bisherige „Rekordkanzler“ Helmut Kohl, Bundeskanzler von 1982 bis 1998.
Ende Oktober 2018 gab Angela Merkel bekannt, dass sie bei der Bundestagswahl 2021 nicht als Spitzenkandidatin der CDU kandidieren werde.
Auch Merkels Alter spricht gegen eine erneute Spitzenkandidatur: Zum Zeitpunkt der nächsten Bundestagswahl ist sie 67 Jahre alt und hat damit die Regelaltersgrenze (das reguläre Renteneintrittsalter für ihren Geburtsjahrgang) bereits seit anderthalb Jahren überschritten.
Der Kampf um Merkels mögliche Nachfolge
Bislang wurde der Spitzenkandidat, beziehungsweise die Spitzenkandidatin der Union für die Bundestagswahl nicht direkt von den Parteimitgliedern gewählt.
Stattdessen wurde der oder die CDU-Bundesvorsitzende auf einem CDU-Bundesparteitag von den mehr als 1000 Delegierten gewählt – im Fall der letzten Bundestagswahl fand der Bundesparteitag etwa neun Monate vor dem Wahltermin statt.
Streit innerhalb der CDU
Traditionell hat der oder die CDU-Vorsitzende das sogenannte „Erstzugriffsrecht“ auf die Kanzlerkandidatur der Union. Doch nachdem Armin Laschet am 16. Januar 2021 zum neuen CDU-Vorsitzenden gewählt worden war, stritt die CDU zunächst über folgende Fragen:
Gehören Parteivorsitz und Kanzlerkandidatur in eine Hand?
Wer wird Kanzlerkandidat der Union?
Annegret Kramp-Karrenbauer hatte am Tag ihrer Rücktrittsankündigung die Trennung von CDU-Vorsitz und Kanzleramt für gescheitert erklärt. CSU-Chef Markus Söder befürwortete hingegen die getrennte Besetzung der zwei Führungspositionen.
Nachdem der bayerische Ministerpräsident in Interviews mit dem Spiegel und dem Bayerischen Rundfunk im vergangenen Jahr stets bekräftigt hatte, dass sein Platz in Bayern sei und er die Kanzlerkandidatur nicht anstrebe, vollzog er etwa fünf Monate vor der Wahl eine 180-Grad-Wende: Nach der Klausur des geschäftsführenden Fraktionsvorstands am 11. April 2021 erklärte Söder, dass er doch bereit sei für eine Kanzlerkandidatur.80
Söder zieht Bewerbung zurück – Laschet ist Kanzlerkandidat der Union
Nachdem Söder seine Ambitionen auf die Kanzlerkandidatur der Union öffentlich gemacht hatte, kam es zu einem einwöchigen öffentlichen Machtkampf zwischen ihm und CDU-Chef Laschet.
Beendet wurde dieser erst durch eine Abstimmung des CDU-Bundesvorstands in der Nacht zum 20. April 2021, bei der 77,5 Prozent der Mitglieder für ihren Parteivorsitzenden Armin Laschet stimmten: Insgesamt konnte Laschet 31 CDU-Politiker hinter sich versammeln, neun unterstützten Söder und sechs enthielten sich der Stimme.
Die Würfel sind gefallen, Armin Laschet wird Kanzlerkandidat der Union.
Markus Söder, 20.04.2021
Etwa zwölf Stunden nach der Abstimmung gab Söder bekannt, dass er seine Kandidatur zurückzöge. Er betonte, dass CDU und CSU nun zusammenstehen müssten und er Laschet ohne Groll und mit voller Kraft unterstützen werde.
Auch Laschet rief die Union nach seiner Kür zum Kanzlerkandidaten zur Geschlossenheit auf.81 Die Union müsse als Team in den Wahlkampf gehen.
Armin Laschet: Kanzlerkandidat der Union für die Bundestagswahl 2021
Der 60-jährige Armin Laschet ist seit 2017 Ministerpräsident Nordrhein-Westfalens. Seine schwarz-gelbe Regierung löste die rot-grüne Koalition ab, die seit 2010 unter der Führung von Hannelore Kraft das Land regiert hatte.
Mandate im Bundestag und im Europaparlament
Armin Laschet war während der Legislaturperiode 1994–1998 direkt gewählter Bundestagsabgeordneter der CDU (Wahlkreis Aachen-Stadt). Bei der darauffolgenden Bundestagswahl verlor er sein Mandat und gehörte dem Bundestag fortan nicht wieder an. Bei den Europawahlen 1999 und 2004 wurde Laschet ins Europäische Parlament gewählt.
Sein zweites Mandat im Europaparlament legte Armin Laschet nieder, als er 2005 in Nordrhein-Westfalen zum Landesminister für Generationen, Familie, Frauen und Integration ernannt wurde. 2008 wurde er zusätzlich in den CDU-Bundesvorstand gewählt.
CDU-Chef Armin Laschet
Foto: Olaf Kosinsky. Quelle: Wikimedia. Lizenz: CC BY-SA 3.0-de
Landespolitischer Aufstieg zum Ministerpräsidenten Nordrhein-Westfalens
Bereits dreimal wurde Armin Laschet in den nordrhein-westfälischen Landtag gewählt: 2010, 2012 und 2017. Im Juni 2012 wurde er Vorsitzender der CDU Nordrhein-Westfalens, des größten Landesverbands der CDU. 2013 wurde Laschet darüber hinaus Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion.
Nach der Landtagswahl 2017 wurde er mit einer Mehrheit von nur einer Stimme zum Regierungschef einer schwarz-gelben Koalition gewählt: CDU und FDP verfügen im Landtag zusammen über 100 der 199 Sitze.82 2018 wurde Armin Laschet mit 96,3 Prozent der Stimmen zum vierten Mal zum Landesvorsitzenden gewählt.
Allianz mit Jens Spahn im Kampf um den CDU-Bundesvorsitz
Nach dem angekündigten Rückzug Annegret Kramp-Karrenbauers vom CDU-Parteivorsitz verkündeten Ende Februar 2020 Armin Laschet und Jens Spahn, als Team für den CDU-Parteivorsitz kandidieren zu wollen: Armin Laschet als Vorsitzender, Jens Spahn als Stellvertreter.
Auf dem digitalen Parteitag der Christdemokraten im Januar 2021 konnte sich Laschet dann in einer Stichwahl gegen seinen Konkurrenten Friedrich Merz mit 521 zu 466 Stimmen durchsetzen. Der dritte Kandidat Norbert Röttgen war bereits im ersten Wahlgang ausgeschieden.
Laschets Problem mit den Grünen
Während CSU-Chef Markus Söder die Grünen als Hauptkonkurrenten erkannt hat83 und sich schon länger als Umweltschützer präsentiert,84 gilt Armin Laschet eher als Kohleverteidiger und Kritiker der Energiewende.85
Bis 2018 unterstützte Laschet als Ministerpräsident den Ausbau der Braunkohleförderung in NRW.86 Es war Laschet, der im gleichen Jahr den mehrere tausend Jahre alten Hambacher Forst räumen ließ – bis das Oberverwaltungsgericht Münster feststellte, dass die Rodung für die Energieversorgung nicht notwendig sei.
Das Kraftwerk Datteln 4: Kommt mit Armin Laschet ein Steinkohle-Unterstützer ins Kanzleramt?
Foto: Marc Schulte/Galerist. Quelle: Wikipedia. Lizenz: CC BY-SA 3.0
Noch Ende 2019 verteidigte Laschet die für den Sommer 2020 geplante Inbetriebnahme des Steinkohlekraftwerks Datteln 4 als Beitrag zur CO2-Reduktion – laut Spiegel Online basierend auf zweifelhaften Annahmen.87
Laschet und das Umfragetief der Union
Seit diesem Frühjahr geht es für CDU/CSU mit den Umfragewerten bergab. Mögliche Gründe dafür gibt es viele: Zum einen fügte der öffentlich ausgetragene Machtkampf zwischen Laschet und Söder um die Kanzlerkandidatur der Union Schaden zu, zum anderen ließen Patzer wie Laschets Lacher in dem vom Hochwasser schwer getroffenen Erfstadt und seine allgemein niedrigen Beliebtheitswerte die Umfrageergebnisse sinken.
Aber nicht alle Gründe hängen direkt mit dem CDU-Chef zusammen. Auch die schlechten Ergebnisse der CDU bei den Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg wirkten sich negativ auf die Bundespartei aus. Genau wie die im März dieses Jahres bekannt gewordene Maskenaffäre, bei der sich mehrere Unions-Politiker an der Vermittlung von Corona-Schutzmasken bereichert haben sollen.88
Grüne entscheiden sich erstmals bei einer Bundestagswahl für Kanzlerkandidatur
Die Grünen ziehen selbstbewusst in den Wahlkampf für die Bundestagswahl 2021 und gehen mit Annalena Baerbock als Kanzlerkandidatin ins Rennen. Das Spitzenduo, das Parteichefin Baerbock gemeinsam mit Ko-Parteichef Robert Habeck bildet, bleibt weiterhin bestehen – Habeck will seine Partei trotz seiner Niederlage im Kampf um die Kanzlerkandidatur unterstützen. Die beiden hatten die Nominierung zuvor unter sich ausgemacht.
Es ist das erste Mal in der Geschichte der Grünen, dass sich die Partei bei einer Bundestagswahl für eine Kanzlerkandidatur entschieden hat. Grund dafür sind die seit 2018 konstant hohen Umfragewerte der Partei. Aktuell können die Grünen mit 14 bis 18 Prozent der Stimmen rechnen.
Der Wahlkampf der Grünen verlief bislang allerdings sehr holprig. Zum einen musste sich die Partei um den zerstrittenen Landesverband im Saarland kümmern, dessen Landesliste am Ende von der Bundestagswahl 2021 ausgeschlossen wurde.89 Zum anderen geriet die Kanzlerkandidatin Baerbock wegen Plagiatsvorwürfen in die Kritik.90
Keine Wahl durch die Parteibasis
Bei den vergangenen Bundestagswahlen gab es bei den Grünen stets nur ein Spitzenduo, bestehend aus einer Frau und einem Mann. Diese waren Spitzenkandidat*innen, aber keine Kanzlerkandidat*innen.
Bei den Grünen war es bislang üblich, dass die Spitzenkandidat*innen von der Parteibasis gewählt wurden, und zwar nach einem dieser beiden Verfahren:
Entweder stimmten alle Mitglieder im Rahmen einer sogenannten Urwahl ab – so wie bei den letzten zwei Bundestagswahlen in den Jahren 2017 und 2013, oder
das Spitzenduo ging aus einer Abstimmung auf einer Bundesdelegiertenkonferenz hervor. Derart wurden zuletzt Ska Keller und Sven Giegold zum Spitzenduo für die Europawahl 2019 gewählt.
Annalena Baerbock: die Kanzlerkandidatin der Grünen
Als Annalena Baerbock (40) Anfang 2018 Bundesvorsitzende der Grünen wurde, war sie kaum jemandem außerhalb der Partei bekannt. Doch nachdem die gebürtige Hannoveranerin gemeinsam mit Robert Habeck den Bundesvorsitz der Grünen übernommen hatte, stiegen die Umfragewerte der Partei von sieben bis neun auf 22 bis 26 Prozent im Mai 2021, und Baerbock stand zunehmend im Rampenlicht, besonders nachdem sie der Vorstand der Grünen am 19. April 2021 zur Kanzlerkandidatin gekürt hatte.
Mit Annalena Baerbock nehmen die Grünen erstmals am Rennen ums Kanzleramt teil
Foto: Stephan Roehl. Quelle: Heinrich-Böll-Stiftung auf Flickr. Lizenz: CC BY-SA 2.0
Annalena Baerbock wuchs auf einem Bauernhof auf, studierte später Politikwissenschaft und Recht in Hamburg und London und arbeitete zunächst für die Grünen im Europäischen Parlament in Brüssel und Straßburg. 2009 wurde sie Landesvorsitzende der Grünen in Brandenburg, bevor sie 2013 als Abgeordnete in den Bundestag einzog und bei der Bundestagswahl 2017 wiedergewählt wurde. Sie setzt sich in der Bundestagsfraktion allem voran für den Klimaschutz sowie für Kinder und Familien ein.
In ihrer Jugend war Baerbock erfolgreiche Trampolinspringerin – dreimal holte sie bei Deutschen Meisterschaften Bronze. Bei der Bundestagswahl 2021 will sich die einzige Frau im Kampf um das Kanzleramt aber nicht mit dem dritten Platz zufriedengeben, sondern strebt nach ganz oben. Baerbock gilt als ehrgeizig, machtbewusst und gut vernetzt. Regierungserfahrung kann sie allerdings keine vorweisen.91
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Robert Habeck bleibt trotz Niederlage Teil des Spitzenduos
Robert Habeck, am 2. September 1969 in Lübeck geboren, führt seit einem Jahr gemeinsam mit Annalena Baerbock den Bundesvorsitz der Partei. Von 2012 bis 2018 war Robert Habeck stellvertretender Ministerpräsident von Schleswig-Holstein und Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume. Bevor es ihn in die Politik zog, studierte er Philosophie, promovierte hierin und veröffentlichte gemeinsam mit seiner Ehefrau Andrea Paluch mehrere Romane.
Für Robert Habeck ist der Traum von der Grünen-Kanzlerkandidatur vorbei
Foto: Stephan Roehl. Quelle: Heinrich-Böll-Stiftung auf Flickr. Lizenz: CC BY-SA 2.0
Habeck zeitweise beliebter als die Bundeskanzlerin
Robert Habeck zählt zu den beliebtesten Politikern Deutschlands. Im März 2019 verdrängte er in dem „Polit-Barometer“ des Umfrageinstituts „Forschungsgruppe Wahlen“ sogar Bundeskanzlerin Angela Merkel vom Spitzenplatz.
Innerhalb der Partei wird Robert Habeck – wie auch Annalena Baerbock – dem sogenannten Realo-Flügel zugerechnet. Allerdings stehen die beiden für die Überwindung der Flügel und sehen sich entsprechend nicht als Flügelkandidaten.92
Dass er die Grünen nicht als Kanzlerkandidat, sondern nur als Teil eines Spitzenduos in den Wahlkampf für die Bundestagswahl 2021 führen kann, beschreibt er in einem Interview mit der „Zeit“ als eine „persönliche Niederlage“.93 Dennoch will er seine Partei in den kommenden Monaten tatkräftig unterstützen.
Der Spitzenkandidat der SPD: Kann Olaf Scholz die Partei aus der Krise führen?
Bei den vergangenen Bundestagswahlen wurde die Spitzenkandidatur der SPD stets erst einige Monate vor der Wahl bekannt gegeben. Dieses Verfahren hatte den Nachteil, dass der Kandidat für das Kanzleramt nur einen relativ kurzen Wahlkampf führen konnte.
Deswegen hat die SPD-Führung dieses Mal bereits im August 2020 entschieden, dass Bundesfinanzminister Olaf Scholz seine Partei als Kanzlerkandidat in die nächste Bundestagswahl führen soll.94,95
Olaf Scholz: vom Vizekanzler zum Kanzlerkandidaten
Schon bei der Bundestagswahl 2017 wurde Olaf Scholz als möglicher Spitzenkandidat der Sozialdemokraten gehandelt. Dieses Mal konnte er sich durchsetzen und bescherte der SPD einen starken Endspurt im Wahlkampf: Aktuell liegt die SPD mit 24 bis 28 Prozent in Umfragen an erster Stelle.
Olaf Scholz wurde im Juni 1958 in Osnabrück geboren und wuchs in Hamburg auf. Er nahm 1978 ein Studium der Rechtswissenschaft an der Hamburger Universität auf. Als Fachanwalt für Arbeitsrecht gründete er eine Anwaltskanzlei, in der er noch Partner ist.
Olaf Scholz‘ Karriere in der SPD
Seit Dezember 2001 ist Olaf Scholz Mitglied im Parteivorstand der SPD. 2002 wurde er mit 91,3 Prozent zum Generalsekretär der SPD gewählt, ein Amt, das er bis 2004 innehatte. Im November 2009 wurde er stellvertretender Parteivorsitzenden der SPD.
Olaf Scholz ist seit März 2018 Bundesminister der Finanzen
Foto: Inga Kjer/Photothek/Deutscher Bundestag. Quelle: Flickr. Lizenz: CC BY-SA 2.0
Olaf Scholz‘ Weg in die Bundesregierung
Abgesehen von einer kurzen Phase zwischen 2001 und 2002 ist Olaf Scholz seit 1998 Mitglied des Deutschen Bundestags. Im Herbst 2007 wurde er Bundesminister für Arbeit und Soziales und führte dieses Amt zwei Jahre lang aus.
Zwischen März 2011 und März 2018 war Olaf Scholz Erster Bürgermeister von Hamburg. Als er im März 2018 zum Bundesminister der Finanzen ernannt wurde, legte er das Amt des Bürgermeisters nieder. Olaf Scholz ist außerdem amtierender Vizekanzler (offiziell: Stellvertreter der Bundeskanzlerin).
[accordion tag=h4 clicktoclose=“true“] [accordion-item title=“Positionen und Kontroversen“]
In seiner Zeit als Vizevorsitzender der Jungsozialisten vertrat Olaf Scholz teilweise linke Positionen. Heute jedoch zählt er zum konservativen Teil der SPD.96
Unter Olaf Scholz als Bundesminister für Arbeit und Soziales wurde unter anderem die viel diskutierte „Rente mit 67“ eingeführt.
G20-Gipfel: Ausschreitungen in Hamburg
Foto: Montecruz Foto. Quelle: Flickr. Lizenz: CC BY-SA 2.0
Als Hamburger Bürgermeister stand Olaf Scholz nach dem G-20-Gipfel in Hamburg im Juli 2017 in der Kritik. Obwohl er im Vorfeld des Gipfels versichert hatte, dass die Sicherheit garantiert werden könne, kam es zu teils gewalttätigen Ausschreitungen. Außerdem erklärte er, dass es keine Polizeigewalt gegeben hätte. Allerdings wurde gegen 41 Polizisten ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung im Amt aufgenommen.
Olaf Scholz warb wie Andrea Nahles nach der Bundestagswahl 2017 für eine erneute Große Koalition zwischen der SPD und der CDU.
Negativschlagzeilen machte Scholz im Rahmen des Wirecard-Skandals. Da die Bafin dem Finanzministerium untersteht, musste Finanzminister Scholz vor einem Ausschuss aussagen.97
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Olaf Scholz gilt als Sieger der TV-Trielle
In den Wochen vor der Wahl trafen die Kanzlerkandidaten Olaf Scholz, Armin Laschet und Annalena Baerbock dreimal in TV-Triellen aufeinander. In anschließenden Befragungen wählten die Zuschauer Scholz zum klaren Sieger der Debatten.98
Christian Lindner: der unangefochtene Spitzenkandidat der FDP
Seit der Bundestagswahl 2017 ist die FDP wieder im Deutschen Bundestag vertreten. 2013 hatte die Partei erstmals seit ihrem Bestehen die Fünf-Prozent-Hürde nicht übersprungen (4,8 Prozent) und konnte deshalb nicht in den Bundestag einziehen.
Unter der Führung des Parteivorsitzenden Christian Lindner erhielt die FDP bei der letzten Bundestagswahl 10,7 Prozent der Zweitstimmen und wurde viertstärkste Fraktion im Deutschen Bundestag.
„Es ist besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren.“ Christian Lindner, 20.11.2017
Christian Lindner: Spitzenkandidat der FDP bei der Bundestagswahl 2021
Foto: Stephan Roehl. Quelle: Heinrich-Böll-Stiftung/Flickr. Lizenz: CC BY-SA 2.0
Nach der Bundestagswahl folgten vier Wochen Sondierungsgespräche mit CDU, CSU und Grünen über eine mögliche Jamaika-Koalition – bis Christian Lindner die Gespräche mit dem Statement beendete: „Es ist besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren.“99 Lindners FPD wechselte in die Opposition und es folgte ein instabiles Zwangsbündnis zwischen Union und SPD.
Trotz Umfragen-Stillstand: Lindner als Spitzenkandidat konkurrenzlos
Vom Sinkflug der GroKo-Parteien profitiert die FDP jedoch nur leicht: Nach dem Scheitern der Jamaika-Sondierungen verharrte die FDP bei Sonntagsfragen zur Bundestagswahl lange im einstelligen Prozentbereich. Aktuell liegt die Partei bei 11 bis 13 Prozent.
Bei Landtagswahlen blieben die Liberalen unter 7,5 Prozent (außer in Baden-Württemberg), bei der Europawahl 2019 bekam die FDP in Deutschland gerade einmal 5,4 Prozent der Wählerstimmen. Als Reaktion auf den Höhenflug der Grünen haben auch die Freien Demokraten das Thema Klimaschutz Mitte 2019 für sich entdeckt – daraus wurde „German Engineered Klimaschutz“.100
Auf dem digitalen FDP-Parteitag vom 14. bis 16. Mai 2021 wurde Lindner erneut zum Spitzenkandidaten gewählt – 534 Delegierte stimmten für den 42-Jährigen, 31 stimmten mit Nein, elf enthielten sich.
Bundestagswahl 2021: die Spitzenkandidaten der AfD
Seit der letzten Bundestagswahl 2017 ist die Alternative für Deutschland (AfD) eine der zurzeit insgesamt sechs im Bundestag vertretenen Parteien. Mit einem Wahlergebnis von 12,6 Prozent und 91 Bundestagsabgeordneten ist die AfD die stärkste Oppositionskraft. Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg ist mit der AfD eine Partei in den Bundestag eingezogen, die sich inhaltlich deutlich rechts von der CSU befindet.
Alice Weidel und Alexander Gauland sind im April 2017 auf dem Bundesparteitag in Köln mit 67,7 Prozent der Delegiertenstimmen zum Spitzenduo der AfD gewählt worden. Nach der Bundestagswahl 2017 wurden sie mit 86 Prozent der AfD-Abgeordnetenstimmen als erste Fraktionsvorsitzende der neu gegründeten AfD-Bundestagsfraktion gewählt und vereinen als Doppelspitze den wirtschaftsliberalen mit dem rechtsnationalen Flügel.101
Bei der turnusgemäßen Neuwahl des Fraktionsvorstands im September 2019 wurden Alice Weidel und Alexander Gauland mit 78 Prozent der Stimmen der AfD-Bundestagsabgeordneten wiedergewählt.
Spitzenduo der AfD: Tino Chrupalla und Alice Weidel
Seit dem 25. Mai 2021 steht fest, wer die AfD bei der Bundestagswahl 2021 in den Wahlkampf führen wird: ein Spitzenduo aus Parteichef Tino Chrupalla und Fraktionschefin Alice Weidel.
Die beiden setzten sich bei einer Mitgliederbefragung deutlich gegen ihre Mitbewerber Joana Cotar und Joachim Wundrak durch. Die insgesamt rund 32.000 AfD-Mitglieder hatten ab dem 17. März 2021 die Möglichkeit, online für ihr favorisiertes Zweierteam abzustimmen.
Tino Chrupalla
Tino Chrupalla, 1975 in Weißwasser geboren, ist Maler- und Lackierermeister und führt seit 2003 seinen eigenen Betrieb. 2015 trat Chrupalla, der verheiratet ist und drei Kinder hat, in die AfD ein. Im März 2016 übernahm er die Leitung der AfD-Regionalgruppe im Altkreis Weißwasser, wo er sich auch ehrenamtlich in den Bereichen Jugend und Sport engagiert. Einen Monat später wurde Chrupalla in den AfD-Kreisvorstand Görlitz gewählt.
Im Jahr 2017 nahm Chrupallas Karriere dann rasant an Fahrt auf: Bei der Bundestagswahl am 24. September gewann er mit 32,4 Prozent das Direktmandat des Wahlkreises Görlitz und setzte sich damit gegen den späteren sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) durch. Im Oktober 2017 wurde er zu einem von fünf stellvertretenden Vorsitzenden der AfD-Bundestagsfraktion gewählt. Seit 2019 bildet Chrupalla gemeinsam mit Jörg Meuthen die Doppelspitze der AfD.
Tino Chrupalla ist Spitzenkandidat der AfD bei der Bundestagswahl
Foto: Olaf Kosinsky. Quelle: Wikimedia. Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE
Die Chancen Chrupallas, Spitzenkandidat der AfD bei der Bundestagswahl 2021 zu werden, waren schon immer groß, besonders seit bekannt wurde, dass er sich gemeinsam mit Fraktionschefin Alice Weidel als Kandidatenpaar für die Spitzenkandidatur bewerben würde.
Alice Weidel ist am 6. Februar 1979 in Gütersloh geboren, studierte Volkswirtschafts- und Betriebswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth und arbeitete von 2005 bis 2006 als Analystin bei Goldman Sachs in Frankfurt am Main. Sie promovierte 2011 und arbeitet seit 2013 selbstständig als Unternehmensberaterin. Im Oktober 2013 trat sie der AfD bei und wurde im Juni 2015 in den Bundesvorstand gewählt; im September 2017 wurde sie Fraktionsvorsitzende.
Alice Weidel lebt mit einer aus Sri Lanka stammenden Frau in einer eingetragenen Partnerschaft in der Schweiz, wo sie gemeinsam zwei Söhne großziehen.
Alice Weidel, Spitzenkandidatin der AfD bei der Bundestagswahl
Foto: Olaf Kosinsky. Quelle: Wikimedia. Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE
Nachdem im November 2018 unzulässige Parteispenden in sechsstelliger Höhe aus der Schweiz an den Kreisverband von Alice Weidel am Bodensee getätigt wurden, geriet sie deswegen unter Druck und verlor in ihrem Wahlkreis an Rückhalt. Sowohl Alice Weidel als auch ihr Ko-Fraktionsvorsitzender Alexander Gauland wiesen jegliche Schuld von sich. Gemäß ihrer Auffassung läge die Verantwortung einzig beim Landesschatzmeister von Baden-Württemberg, Frank Kral. Im September 2021 wurde das Strafverfahren im Parteispendenfall um Weidel eingestellt.102
Die promovierte Ökonomin wird dem gemäßigten Teil der AfD zugeordnet. Da nach ihrer Meinung der Begriff „liberal“ von der FDP ad absurdum geführt wurde, versteht sie sich selbst als dem freiheitlich-konservativen Arm der Partei zugehörig.
Bundestagswahl 2021: Die Spitzenkandidaten der Linken
Bei der Bundestagswahl 2017 waren die damaligen Fraktionsvorsitzenden der Linken, Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch, zugleich die Spitzenkandidat*innen im Bundestagswahlkampf. Dem insgesamt vierköpfigen Spitzenteam gehörten aber auch die beiden Parteichef*innen Katja Kipping und Bernd Riexinger an.
Katja Kipping und Bernd Riexinger waren von 2012 bis 2021 Parteivorsitzende der Linken
Foto: Martin Heinlein. Quelle: Die Linke auf Flickr. Lizenz: CC BY 2.0
Erst im Februar 2021 wählte die Linke nach zweimaliger Verschiebung des Parteitags neue Vorsitzende. Kipping und Riexinger hatten sich nach acht Jahren im Amt entschieden, nicht mehr zu kandidieren – außerdem dürfen laut Bundessatzung Parteiämter nicht länger als acht Jahre ausgeübt werden.103
Nun hat die Linke mit Janine Wissler und Susanne Hennig-Wellsow erstmals eine weibliche Doppelspitze. Für die hessische Fraktionschefin Wissler stimmten auf dem Online-Parteitag 448 von 532 Delegierten (84,2 Prozent). Für Hennig-Wellsow, die damals noch Partei- und Fraktionsvorsitzende in Thüringen war, stimmten 387 von 536 Delegierten (70,5 Prozent).
Janine Wissler
Janine Wissler, 1981 in Langen geboren, ist Diplom-Politologin und war 2005 Gründungsmitglied der Partei WASG. Seit 2009 ist Wissler, die ledig ist und in Frankfurt am Main lebt, Fraktionsvorsitzende der Linkspartei im Hessischen Landtag. 2014 wurde sie zur stellvertretenden Vorsitzenden der Bundespartei gewählt. Dass sie für den Bundesvorsitz kandidieren möchte, gab sie im September 2020 bekannt.
Janine Wissler ist Spitzenkandidatin der Linken für die kommende Bundestagswahl im September 2021
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Wissler kommt vom linken Flügel der Partei und ist Trotzkistin. Nach der Entscheidung, für den Parteivorsitz zu kandidieren, erklärte Wissler ihre Mitgliedschaft bei der Gruppierung „Marx21“, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird, für beendet.104 Eine Regierungsbeteiligung der Linken in einer rot-rot-grünen Koalition schließt Wissler grundsätzlich nicht aus, steht ihr aber sehr skeptisch gegenüber.105
Dietmar Gerhard Bartsch, 1958 in Stralsund geboren, bildet gemeinsam mit Janine Wissler das Spitzenduo der Linken. Der Diplom-Wirtschaftswissenschaftler wurde 1977 Mitglied der SED, die 1990 in die PDS überging. Nach der Verschmelzung der PDS mit der SPD-Abspaltung WASG zur Linkspartei im Jahr 2007 war er drei Jahre lang Bundesgeschäftsführer der damals neu gegründeten Partei.
Bundestagswahl: Dietmar Bartsch wird die Linke gemeinsam mit Janine Wissler in den Wahlkampf führen
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Seit 2015 ist Bartsch Vorsitzender der Linksfraktion im Bundestag – zunächst gemeinsam mit Sahra Wagenknecht, seit 2019 neben Amira Mohamed Ali. Wie Hennig-Wellsow kann sich auch Bartsch, der das Reformerlager der Linken vertritt, eine rot-rot-grüne Regierungskoalition auf Bundesebene vorstellen.106
Welche Rolle wird das Wagenknecht-Lager im Wahlkampf spielen?
Die Vertrauten Sahra Wagenknechts hatten bei dem Parteitag im Februar das Nachsehen. Nur Ali Al-Dailami konnte sich knapp als Stellvertreter durchsetzen. Damit dürfte das Wagenknecht-Lager bei der Bundestagswahl 2021 kaum Einfluss auf den Wahlkampf haben.
Aus Frust über den Ausgang des Parteitags drohten zwei Vertreter des Lagers, Harri Grünberg und Ralf Krämer, eine eigene Partei zu gründen.107 Diese Idee scheinen die beiden mittlerweile aber verworfen zu haben.
Hubert Aiwanger: de facto der bundesweite Spitzenkandidat der Freien Wähler
Auf Bundesebene spielen die Freien Wähler bislang keine große Rolle. Bei den Bundestagswahlen 2013 und 2017 stimmte jeweils nur ein Prozent der Wähler für diese Partei. Ganz anders sieht das in Bayern aus: Dort schaffte die Partei bereits im Jahr 2008 den Einzug in den Landtag.
Seit der letzten Landtagswahl sind die Freien Wähler sogar an der Bayerischen Staatsregierung beteiligt und stellen mit Hubert Aiwanger den stellvertretenden Ministerpräsidenten. Und genau der will seine Partei, bestärkt durch das gute Ergebnis bei der Wahl in Rheinland-Pfalz im März 2021,108 nun als Spitzenkandidat in den Wahlkampf für die kommende Bundestagswahl führen.
Hubert Aiwanger wird als bundesweiter Spitzenkandidat der Freien Wähler bei der Bundestagswahl wahrgenommen
Der 1971 in Ergoldsbach im niederbayerischen Landkreis Landshut geborene Hubert Aiwanger ist bereits seit 2001 Mitglied der Freien Wähler und seit 2010 Bundesvorsitzender der Freien Wähler. Von 2008 bis 2018 hatte der studierte Agraringenieur den Vorsitz der Landtagsfraktion der Freien Wähler in Bayern inne.
Die Chancen, dass seine Partei nach der kommenden Wahl in den Deutschen Bundestag einzieht, stehen seiner Ansicht nach „mindestens 50 zu 50“, wie ihn der Tagesspiegel zitiert. Die Freien Wähler sind in seinen Augen ein Bollwerk gegen die AfD: „Bevor die Leute Unsinn reden, sollen sie uns wählen.“109
Der Ex-Chefredakteur des Satiremagazins „Titanic“ ist einer der Mitbegründer der PARTEI und hat seit der Gründung im Jahr 2004 das Amt des Bundesvorsitzenden inne.
Nach der Europawahl 2014 zog Sonneborn als Spitzenkandidat seiner Partei ins Europaparlament ein.110 Die PARTEI erhielt bei der Wahl 0,6 Prozent der Stimmen. Bei der Europawahl 2019 kam die PARTEI sogar auf 2,4 Prozent der Stimmen. So konnte neben Sonneborn auch der Satiriker Nico Semsrott ins Europaparlament einziehen.
Martin Sonneborn, Vorsitzender der Partei „Die PARTEI“ und Mitglied des Europäischen Parlaments
Seit November 2020 ist Sonneborns Partei auch im Bundestag vertreten: Der ehemalige SPD-Politiker Marco Bülow wechselte im vergangenen Jahr zur PARTEI und ist seitdem ihr erster Bundestagsabgeordneter.111
In einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk im Mai 2021 erklärte Sonneborn, dass seine Partei plane, in jedem Wahlkreis in Deutschland eine Kanzlerkandidatin beziehungsweise einen Kanzlerkandidaten aufzustellen.112
Bundestagswahl 2021: die Spitzenkandidaten auf Facebook, Twitter und Instagram
Die sozialen Medien spielen im politischen Wahlkampf bereits seit Jahren eine große Rolle. Doch der Ausbruch der Corona-Pandemie hat der Bedeutung des digitalen Raums noch einmal einen kräftigen Schub versetzt. Wahlkampf auf der Straße ist wegen der Corona-Maßnahmen und der Abstandsregeln kaum möglich, und so wird er zu einem Großteil in die sozialen Netzwerke verlagert.
Eine besonders große Community kann FDP-Chef Christian Lindner vorweisen: Insgesamt folgen dem Spitzenkandidaten der Freien Demokraten auf Facebook, Twitter und Instagram etwa eine Million Menschen. Begrenzt man die Liste auf die Kanzlerkandidaten und die Kanzlerkandidatin, dann steht Annalena Baerbock auf dem obersten Treppchen.
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Die kommende Bundestagswahl – offiziell „Wahl zum 20. Deutschen Bundestag“ genannt – findet am 26. September 2021 statt.
Rechtsgrundlage für den Wahltermin ist die Anordnung, die Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 8. Dezember 2020 ausgefertigt hat.94 Die „Anordnung über die Bundestagswahl 2021“ wurde am 14. Dezember 2020 im Bundesgesetzblatt verkündet,95 am selben Tag folgte die Mitteilung des Bundeswahlleiters über den Wahltermin.113
Auf dieser Seite finden Sie unter anderem Informationen zu den Wahlterminen im Superwahljahr 2021, zum zeitlichen Ablauf vor und nach der Bundestagswahl sowie zu vergangenen Wahlterminen.
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Wahltermin für die Bundestagswahl
Der Wahltag für die Bundestagswahl wurde Anfang Dezember 2020 vom Bundespräsidenten in Abstimmung mit der Bundesregierung festgelegt. Laut der „Anordnung über die Bundestagswahl 2021“ findet die Wahl am Sonntag, den 26. September 2021, statt.114
Den Wahltermin für die Bundestagswahl können Sie mit der folgenden iCalendar-Datei in Ihrem elektronischen Kalender eintragen:
Weitere Wahltermine vor und nach der Bundestagswahl
Im Jahr 2020 gab es bundesweit nur eine „Landtagswahl“: in Hamburg fand am 23. Februar 2020 die Wahl zur 21. Hamburgischen Bürgerschaft statt.
Für das Jahr 2021 stehen hingegen in fünf Bundesländern Wahlen auf der Agenda. Drei davon sollen im ersten Halbjahr stattfinden und damit vor dem planmäßigen Termin der nächsten Bundestagswahl:
Zudem finden in Hessen (14. März) und Niedersachsen (12. September) Kommunalwahlen statt.
Im europäischen Ausland stehen für das Jahr 2021 unter anderem diese vier wichtigen Wahlen an:
17. März: Parlamentswahl in den Niederlanden
18. März: Parlamentswahl in Bulgarien
13. September: Parlamentswahl in Norwegen
8. und 9. Oktober 2021: Abgeordnetenhauswahl in Tschechien
Ist 2021 ein Superwahljahr?
Es gibt keine genaue Definition für das Wort „Superwahljahr“. Obwohl es 1994 „Wort des Jahres“ wurde, ist es im Duden nicht zu finden. Mit fünf Abgeordnetenhaus- und Landtagswahlen und einer Bundestagswahl scheint das Wort Superwahljahr für 2021 jedoch durchaus zutreffend.
Im Gegensatz zu den Superwahljahren 1994 und 2009 finden 2021 jedoch weder eine Europawahl noch eine Bundespräsidentenwahl zusätzlich zur Bundestagswahl statt. Auch repräsentieren die fünf Bundesländer, in denen 2021 Landesparlamentswahlen stattfinden, nur 29,8 Prozent der Bevölkerung Deutschlands. 2021 wird also ein eher bescheidenes Superwahljahr.
Datum der Bundestagswahl 2021: die Rechtsgrundlage
Der Bundestag wird für vier Jahre gewählt. Die Zeitspanne, in der eine neue Bundestagswahl stattfinden muss, wird im Artikel 39 des Grundgesetzes erläutert. Darin wird festgelegt, dass die Neuwahl frühestens 46, spätestens 48 Monate nach Beginn der laufenden Wahlperiode stattfindet.
Grundgesetz – Artikel 39
[Wahlperiode]
(1) Der Bundestag wird vorbehaltlich der nachfolgenden Bestimmungen auf vier Jahre gewählt. Seine Wahlperiode endet mit dem Zusammentritt eines neuen Bundestages. Die Neuwahl findet frühestens sechsundvierzig, spätestens achtundvierzig Monate nach Beginn der Wahlperiode statt. Im Falle einer Auflösung des Bundestages findet die Neuwahl innerhalb von sechzig Tagen statt.115
Berechnung der Zeitspanne für den Wahltermin
Ausgangspunkt für die Berechnung des Wahltermins der nächsten Bundestagswahl ist also die konstituierende Sitzung des 19. Deutschen Bundestags, die am Dienstag, den 24. Oktober 2017, stattfand. Dieses Datum definiert den Beginn der laufenden Wahlperiode.
Dementsprechend wird nach Artikel 39 des Grundgesetzes die nächste Bundestagswahl zwischen Mittwoch, dem 25. August 2021, und Sonntag, dem 24. Oktober 2021, stattfinden.
Mögliche Termine für die nächste Bundestagswahl
In Deutschland wird laut § 16 des Bundeswahlgesetzes an einem Sonntag oder gesetzlichen Feiertag gewählt. Dies ist in anderen Ländern nicht unbedingt der Fall: Zum Beispiel wird in Großbritannien donnerstags gewählt, während Wahlen in den USA immer an einem Dienstag stattfinden.
Bundeswahlgesetz – § 16
Wahltag
Der Bundespräsident bestimmt den Tag der Hauptwahl (Wahltag). Wahltag muß ein Sonntag oder gesetzlicher Feiertag sein.116
Darüber hinaus wird beachtet, dass die Termine für Bundestagswahlen möglichst nicht in Hauptferienzeiten fallen.117 In zwei Bundesländern erstrecken sich 2021 die Sommerferien bis voraussichtlich Mitte September:
Baden-Württemberg: bis Samstag, den 11. September 2021
Bayern: bis inklusive Montag, den 13. September 2021
Hinsichtlich der Sommerferienzeiten bleiben somit nur sechs mögliche Termine für die Bundestagswahl:
Kalender
Text
Sonntag, 19. September 2021
Sonntag, 26. September 2021
Sonntag, 3. Oktober 2021 (Tag der Deutschen Einheit, bundesweiter gesetzlicher Feiertag)
Sonntag, 10. Oktober 2021
Sonntag, 17. Oktober 2021
Sonntag, 24. Oktober 2021
Herbstferien beeinflussen mögliche Wahltermine im Oktober 2021
Auch der Beginn der Herbstferien muss bei der Feststellung des Wahltags berücksichtigt werden. So haben die Schüler in Mecklenburg-Vorpommern bereits am Samstag, den 2. Oktober 2021 (sic) schulfrei.
Am Montag, den 4. Oktober fangen die Herbstferien in Hamburg und Schleswig-Holstein an. Eine Woche später (Montag, den 11. Oktober) folgen fünf weitere Bundesländer.
Der Termin für die Bundestagswahl wird also mit großer Sicherheit nicht in den Oktober 2021 fallen. Lediglich der 3. Oktober (Tag der Deutschen Einheit) kommt eventuell in Frage.
Wahrscheinlichste Termine für die Bundestagswahl
Tatsächlich fanden in den letzten drei Jahrzehnten Bundestagswahlen immer am letzten oder vorletzten Sonntag im September statt. Träfe das auch für die nächste Bundestagswahl zu, wäre das Datum einer der beiden folgenden Termine:
Bereits Ende Oktober 2020 haben die Fraktionen von Union und SPD den 26. September 2021 als Wahltermin vorgeschlagen.118, 119 Somit könnte dieses Datum zum Wahltermin für die Bundestagswahl werden.
Bundestagswahl 2021: Zeitplan für die Festsetzung des Wahltags
Die Zeitspanne für den Termin der nächsten Bundestagswahl ist durch den Artikel 39 des Grundgesetzes vorgegeben und steht demnach zu Beginn einer Wahlperiode bereits fest. Das genaue Datum des Wahltags wird jedoch erst etwa acht Monate vor der Bundestagswahl bekannt gegeben.
Zeitplan
Text
September bis Dezember 2020 neun bis zwölf Monate vor der Wahl
Sondierungen zum Wahltermin (geführt vom Innenministerium in Zusammenarbeit mit Bundesländern, Bundestagsfraktionen und Parteien)
Januar 2021 ca. acht Monate vor der Wahl
Die Bundesregierung empfiehlt einen Wahltermin. Wenige Tage darauf (voraussichtlich Ende Januar 2020) legt der Bundespräsident den Wahltermin fest.
Laut Bundeswahlgesetz bestimmt der Bundespräsident den Wahltag. In der Staatspraxis ist die Entscheidung über das Datum der Bundestagswahl ein Verfahren in mehreren Etappen, die in dem folgenden Artikel näher beschrieben werden: Wann und wie wird der Wahltag für die Bundestagswahl festgesetzt?
Vorgezogene Neuwahlen
Könnte die Bundestagswahl schon früher stattfinden?
Die Wahl zum Deutschen Bundestag könnte allein durch eine vorzeitige Auflösung (Vertrauensfrage) früher stattfinden. In der Geschichte des Deutschen Bundestages ist dies schon zweimal passiert, in den Jahren 1982/1983 (Helmut Kohl) und 2005 (Gerhard Schröder). Wird der Bundestag aufgelöst, müssen innerhalb von 60 Tagen nach der Auflösungsentscheidung vorgezogene Neuwahlen stattfinden.
Wann findet die übernächste Bundestagswahl statt?
Die übernächste deutsche Bundestagswahl findet voraussichtlich im Herbst 2025 statt.
Wahltermine vergangener Bundestagswahlen
Seit 1949 fanden insgesamt 19 Bundestagswahlen statt, 14 davon in den Monaten September und Oktober. Die sechs letzten Bundestagswahlen wurden in der zweiten Septemberhälfte durchgeführt.
Obgleich § 16 des Bundeswahlgesetzes die Möglichkeit eines Wahltags an einem gesetzlichen Feiertag vorsieht (und somit an einem anderen Wochentag als Sonntag), ist dieser Fall noch nie eingetreten.
Im Folgenden finden Sie eine Liste der Wahltermine aller bisherigen Bundestagswahlen.
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