Zuletzt aktualisiert: 12.01.2021
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Umfragen zur Bundestagswahl 2021
Folgendes Diagramm zeigt den Durchschnitt der vier letzten großen Umfragen1 (sogenannte Sonntagsfragen) zur Bundestagswahl 2021.
Umfragen
Ausgangslage
Text
Umfragen zur Bundestagswahl 2021
Sonntagsfrage: „Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, welche der folgenden Parteien würden Sie dann wählen?“
- CDU/CSU: N/A % (N/A)
- Bündnis 90/Die Grünen: N/A % (N/A)
- SPD: N/A % (N/A)
- AfD: N/A % (N/A)
- Die Linke: N/A % (N/A)
- FDP: N/A % (N/A)
- Sonstige: N/A % (N/A)
Mittelwerte der folgenden Umfragen: INSA-Umfrage vom 12.01.2021, Forsa-Umfrage vom 09.01.2021, „Infratest dimap“-Umfrage vom 07.01.2021 sowie YouGov-Umfrage vom 06.01.2021.
Endgültiges Ergebnis der Bundestagswahl 2017 (Zweitstimmen)
- CDU/CSU: 32,9 %
- SPD: 20,5 %
- AfD: 12,6 %
- FDP: 10,7 %
- Die Linke: 9,2 %
- Bündnis 90/Die Grünen: 8,9 %
- Sonstige: 5,0 %
Wahlergebnis in Prozent der abgegebenen gültigen Zweitstimmen. Wahlbeteiligung: 76,2 %.
Die Aussichten der Union bei der Bundestagswahl 2021
Bei der nächsten Bundestagswahl werden laut aktuellen Umfragen2 N/A Prozent der Wähler ihre Stimme für die CDU/CSU abgeben. Dies würde einen Anstieg von N/A Prozentpunkten im Vergleich zur letzten Wahl bedeuten. Gegenüber dem Ergebnis aus dem Jahr 2013 würde die Union hingegen N/A Prozentpunkte verlieren.
Bundestagswahlen
Landtagswahlen
Karte
Geographische Verteilung der CDU/CSU-Wähler
Besonders hohe Ergebnisse von über 40 Prozent erhielt die CDU 2017 in Teilen von Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. In Bayern konnte die CSU größtenteils hohe Prozentzahlen erreichen und erhielt insgesamt 38,8 Prozent der Stimmen.
Wenig Erfolg hingegen hat die Union in weiten Teilen Sachsens und Brandenburgs sowie in einigen Teilen der Bundesländer Thüringen und Sachsen-Anhalt. Besonders in Sachsen und Sachsen-Anhalt verlor die CDU gegenüber der vorhergehenden Wahl viele Wähler.
Langfristig betrachtet zeigt sich ein Rückgang an Stimmen für die CDU/CSU. Seit der Wahl 1983 erreichte die Union keine Werte über 45 Prozent mehr. In den letzten 20 Jahren lag die CDU/CSU mit einer Ausnahme stets unter 40 Prozentpunkte. Einzig im Jahr 2013 konnte die Partei 41,5 Prozent der Wähler von sich überzeugen.
Bundestagswahl 2021: Bündnis 90/Die Grünen
Bundestagswahlen
Landtagswahlen
Karte
Die Grünen verzeichnen bei der nächsten Bundestagswahl möglicherweise den stärksten Zuwachs aller Parteien: Sie könnten im Vergleich zur letzten Bundestagswahl N/A Prozentpunkte hinzugewinnen und N/A Prozent der Zweitstimmen bekommen. Damit würden die Grünen ihr bisher bestes Ergebnis auf Bundesebene im Jahr 2009 (10,7 Prozentpunkte) deutlich übertrumpfen.
Die SPD im Abwärtstrend
Bundestagswahlen
Landtagswahlen
Karte
Bei der Bundestagswahl 2021 erhielte die SPD laut aktuellen Umfragen N/A Prozent der Wählerstimmen und verlöre damit gegenüber der Wahl 2017 N/A Prozentpunkte. Diese Prognose stellt eine Fortsetzung des seit 1998 bestehenden Abwärtstrends der SPD dar. In den vergangen 20 Jahren verlor die SPD mehr als die Hälfte ihrer Wähler.
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Bundestagswahl 2021: die Alternative für Deutschland
Wahlergebnisse
Karte
Laut aktuellen Umfragen könnte die Alternative für Deutschland N/A Prozent der Stimmen erreichen, wenn nächsten Sonntag Wahlen wären. Dies entspricht einem Minus von N/A Prozentpunkten im Vergleich zur letzten Bundestagswahl im Jahr 2017.
Die weiterhin starken Umfrageergebnisse könnten damit zusammenhängen, dass die Zuwanderung, eines der Kernthemen der AfD, in der öffentlichen Wahrnehmung nach wie vor als sehr wichtiges Problem eingeschätzt wird.3
Die Tatsache, dass die Umfragewerte der AfD auch nach über einem Jahr im Parlament derart konstant sind und deutlich über der Fünf-Prozent-Hürde liegen, lässt vermuten, dass sich die AfD langfristig im deutschen Parteiensystem etablieren könnte.
Bundestagswahl 2021: DIE LINKE.
Bundestagswahlen
Landtagswahlen
Karte
Die Linke (Eigenschreibweise: DIE LINKE.) bekäme laut aktuellen Umfragen N/A Prozent der Wählerstimmen. Sie würde damit N/A Prozentpunkte schlechter als bei der letzten Bundestagswahl und N/A Prozentpunkte schlechter als bei ihrem historisch guten Ergebnis von 2009 abschneiden.
Die seit Jahren andauernden Macht- und Flügelkämpfe könnten ein Grund für die stagnierenden Umfrageergebnisse sein.4
Die FDP im Hinblick auf die nächste Bundestagswahl
Bundestagswahlen
Landtagswahlen
Karte
Die FDP würde aktuellen Prognosen zufolge deutlich schlechter abschneiden als bei der letzten Bundestagswahl. Die Liberalen würden demnach nur noch N/A Prozent der Zweitstimmen erhalten – dies bedeutet ein Minus von N/A Prozentpunkten.
Der Abbruch der Jamaika-Koalitionsgespräche zwei Monate nach der Bundestagswahl 2017 führte zu Verlusten bei den Umfragewerten, die seitdem nicht mehr zurückgewonnen werden konnten. Mit Blick auf die nächste Bundestagswahl ist die FDP zudem mit dem Problem konfrontiert, dass Christian Lindner und Wolfgang Kubicki die einzigen wirklich öffentlichkeitswirksamen Personen der Partei sind.5
Berücksichtigung des Nichtwähleranteils bei der Darstellung von Wahlumfragen
Bei der allgemein akzeptierten Darstellung von Wahlumfragen und Wahlergebnissen wird die Wahlbeteiligung nicht berücksichtigt: Die für eine Partei abgegebenen Stimmen werden im Verhältnis zu der Zahl der abgegebenen gültigen Zweitstimmen berechnet. Die Nichtwähler sowie die ungültigen Stimmen (darunter auch die Leerstimmen) werden einfach ignoriert.
Es besteht jedoch die Möglichkeit, die für eine Partei abgegebenen Stimmen in Relation zu der Zahl der Wahlberechtigten zu setzen – und nicht in Relation zu den abgegebenen gültigen Zweitstimmen.
Bei der folgenden Darstellung wird der Nichtwähleranteil (bei einer fiktiven Wahlbeteiligung von 79,0 Prozent) auf die Umfrageergebnisse einer aktuellen Forsa-Sonntagsfrage6 projiziert. Dadurch wird klar, dass die Anzahl der Nichtwähler tatsächlich zweimal höher ist als zum Beispiel die Anzahl der Wähler der SPD.
Diagramm
Ausgangslage
Text
Umfrage zur Bundestagswahl 2021: Projektion mit Berücksichtigung der Nichtwähler
- CDU/CSU: 28,4 %
- Nichtwähler: 21,0 %
- Bündnis 90/Die Grünen: 15,8 %
- SPD: 11,1 %
- AfD: 6,3 %
- Die Linke: 6,3 %
- FDP: 5,5 %
- Sonstige: 5,5 %
Zweitstimmenanteil von allen Wahlberechtigten bei 79,0 Prozent Wahlbeteiligung. Als Grundlage für die Projektion dient die Forsa-Umfrage vom 09.01.2021. Projektion/Diagramm: www.bundestagswahl-2021.de
Bundestagswahl 2021: Sitzverteilung im Bundestag
Der Bundestag setzt sich regulär aus 598 Mitgliedern zusammen (ohne Überhang- und Ausgleichsmandate). Die Sitzzuteilung erfolgt nach dem Sainte-Laguë/Schepers-Verfahren.7 Demnach ergäbe sich laut Umfragen folgende Sitzverteilung im Bundestag:
Umfragen
Ausgangslage
Text
Sitzverteilung im 20. Deutschen Bundestag laut Umfragen zur Bundestagswahl 2021
- Union: N/A Sitze
- Bündnis 90/Die Grünen: N/A Sitze
- SPD: N/A Sitze
- AfD: N/A Sitze
- Die Linke: N/A Sitze
- FDP: N/A Sitze
Berücksichtigte Umfragen: siehe Fußnote 1. Stand: N/A
Sitzverteilung im 19. Deutschen Bundestag (nach der Bundestagswahl 2017)
- Union: 246 Sitze
- SPD: 153 Sitze
- AfD: 94 Sitze
- FDP: 80 Sitze
- Die Linke: 69 Sitze
- Bündnis 90/Die Grünen: 67 Sitze
In der Praxis ist die Anzahl der Abgeordneten wegen Überhang- und Ausgleichsmandaten8 deutlich höher: Zu Beginn der Legislaturperiode 2017–2021 hatte der 19. Bundestag 709 Abgeordnete.
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Nächste Bundestagswahl: Umfragen zu den Kleinparteien
Piraten und Freie Wähler wurden früher bei Umfragen berücksichtigt
Die großen Umfrageinstitute berücksichtigen derzeit keine Kleinparteien bei den „Sonntagsfragen“ zur Bundestagswahl. Dies ist nicht immer der Fall gewesen: Im Vorfeld der Bundestagswahl 2013 wurde die Piratenpartei anderthalb Jahre lang bei fast allen Umfragen berücksichtigt, die Piraten bekamen beim Endergebnis 2,2 Prozent der Zweitstimmen (beinahe eine Million Stimmen).
Auch die Freien Wähler (FW) wurden vor der Bundestagswahl 2013 in Umfragen mitberücksichtigt, allerdings nur von den Umfrageinstituten GMS und INSA (damals von YouGov Deutschland durchgeführt), ab etwa 14 Monaten vor der Wahl. Beim Endergebnis lagen die Freien Wähler bei 1,0 Prozent (424.977 Zweitstimmen).
Umfragen vor den Bundestagswahlen 2017 und 2021 ohne Kleinparteien
Nach der Bundestagswahl 2013 wurden Piraten, Freie Wähler sowie weitere Kleinparteien in den meisten Umfragen nicht mehr berücksichtigt – auch hier mit Ausnahme der Umfrageinstitute GMS und INSA, die Piraten und FW bis Mitte 2015 in ihren Umfrageergebnissen aufführten.
Dass bei telefonischen Umfragen, wie sie die meisten Umfrageinstitute vornehmen, wie auch bei persönlichen mündlichen Befragungen (Institut für Demoskopie Allensbach) das Miteinbeziehen von Kleinparteien mit einem höheren Aufwand und Mehrkosten verbunden ist, kann als ein plausibler Grund für das Ausschließen der Kleinparteien aus den Umfragen angesehen werden.
Kleinere Parteien unberücksichtigt: eine politisch motivierte Entscheidung?
Bei Online-Umfragen (INSA und YouGov) ist der Kostenfaktor der Befragung zusätzlicher Parteien hingegen als sehr gering einzuschätzen. Die Frage einer politisch motivierten Entscheidung, Kleinparteien auszuschließen, kann hier also gestellt werden. Umso mehr, als in anderen europäischen Ländern (z. B. Spanien, Polen) Kleinparteien oder aussichtsschwache Präsidentschaftskandidaten (z. B. in Frankreich) in Umfragen tatsächlich berücksichtigt werden.
Kleinparteien in Umfragen: das Beispiel Europawahl
Dass Kleinparteien auch in Sonntagsfragen zur Bundestagswahl einbezogen werden könnten, hat die Europawahl 2019 gezeigt. In den vom Umfrageinstitut INSA im Auftrag der BILD durchgeführten Umfragen traten neben Freien Wählern und Piraten auch „die PARTEI“ sowie die Tierschutzpartei auf.
Diese vier Parteien konnten nach der Wahl dank der nicht vorhandenen Sperrklausel ein bis zwei Abgeordnete ins Europaparlament schicken. Auch die ÖDP, die Familienpartei sowie die Partei „Volt“ konnten ins Parlament einziehen – allerdings ohne die Hilfe einer erhöhten Medienpräsenz durch eine Erscheinung in Wahlumfragen.
Nächster Artikel:
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- INSA-Umfrage vom 12.01.2021, Forsa-Umfrage vom 09.01.2021, „Infratest dimap“-Umfrage vom 07.01.2021 sowie YouGov-Umfrage vom 06.01.2021
- Ebd.
- Forschungsgruppe Wahlen e.V., Politbarometer/Themen/Politik II, abgerufen am 23.10.2020
- Spiegel Online, Identitätskrise der Linken: Die Stillstandpartei, 24.02.2019
- Der Tagesspiegel, Lindners „One-Man-Show“ im Abwärtstrend: Warum die FDP-Spitze ein Problem mit dem Teamwork hat, 09.06.2020
- Quelle: Forsa-Umfrage vom 09.01.2021
- Siehe „Sainte-Laguë/Schepers“ auf der Website des Bundeswahlleiters
- Wie Überhang- und Ausgleichsmandate entstehen, wird im folgenden Video der Bundeszentrale für politische Bildung erklärt: Überhang- und Ausgleichsmandate